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Was früher die ganz normale Art des Reisens gewesen ist, ist heute eher eine Sportart und beliebte Beschäftigung in der Freizeit. Und das auch schon seit längerer Zeit, wie der Deutsche Wandertag eindeutig unter Beweis stellt. Der wurde nämlich schon im 19. Jahrhundert ins Leben gerufen. Damals wie heute gibt es Menschen, die sehr gerne wandern gehen. Es gibt viele Gründe, auf Wanderschaft zu gehen. Die Beweggründe liegen irgendwo zwischen der Herausforderung daran und dem Gemeinschaftsgefühl, das man dabei verspüren kann. Das war auch jetzt in und um Paderborn der Fall, denn dort wurde das Fest zu Ehren Deutscher Wandertag 2015 veranstaltet. Dieses Jahr war es bereits die 115. Ausgabe des Wandertags.
Unter dem Motto “Wandern an Quellen” ging es durch das Eggegebirge. Ausgerichtet wurde das Deutscher Wandertag 2015 Fest vom Eggegebirgsverein. Und auch in diesem Jahr war es das größte Wanderfest der Welt und ging auch wieder über mehrere Tage. Wanderfreunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus waren mit dabei. Alles Wichtige zum 115. Deutschen Wandertag in diesem Artikel.
Bereits zum 115. Mal gab es jetzt den Deutschen Wandertag, der streng genommen mehrere Tage andauert. Dafür ging es für alle Wanderfreunde, die Lust hatten, nach Paderborn. Die Stadt war dabei der Ausgangspunkt für die Wanderschaften, die vom 17. bis zum 22. Juni 2015 anstanden. Paderborn liegt direkt am Eggegebirge, sodass es nicht an interessanten Pfaden und Wegen mangelte, an denen die vielen begeisterten Wanderer entlang gehen konnten. Ausgerichtet wurde das diesjährige Wanderfest vom Eggegebirgsverein, der allein schon 6.000 Mitglieder umfasst. Es war nicht das erste Mal, denn schon zweimal zuvor hat der Verein den Wandertag ausrichten können. Zuvor ging es schon 1981 und 1988 in das Gebirge, das im Westen von Nordrhein-Westfalen liegt.
Natürlich hat Paderborn die Gelegenheit genutzt, um sich auch selbst als Stadt vorzustellen. Von hier aus konnte man gestärkt die Wanderungen beginnen, die auch durch die Paderborner Hochfläche führten. Hier gibt es die urwüchsige Heide der Senne und schöne Kiefernwälder. Neben den Wandertouren gab es zudem Stadtrundgänge, Radtouren und auch GPS-Ausflüge, die für zusätzliche Spannung gesorgt haben. Daher wurde auch noch ein umfangreiches Rahmenprogramm aufgestellt, das es den Besuchern ermöglichte, mehr über Paderborn zu erfahren. Das Motto in diesem Jahr lautete “Wandern an Quellen”.
Das Motto des diesjährigen Wandertages hängt unmittelbar mit der Stadt zusammen. Pader ist ein Nebenfluss der Lippe, nach dem die Stadt benannt worden ist. Mit nur vier Kilometern Länge gilt die Pader als kürzester Fluss Deutschlands. Und -born bedeutet so viel wie Quelle, womit “Wandern an Quellen” als Motto geboren wurde. Zu sehen gab es an den Tagen im Juni vieles, wozu vielfältige Landschaften gehörten, ebenso aber auch Städte und Dörfer mit historischen Kernen, ein umfangreiches Kulturangebot und natürlich auch leckeres Essen, mit der sich die regionale Gastronomie vorstellen konnte. Im Vorfeld konnte man zudem auch das Programmheft einsehen, das viele Informationen zur Gegend bereithielt.
Am Mittwoch ging es los. Um 11 Uhr gab es die Pressekonferenz im historischen Rathaus von Paderborn. Es folgte am Nachmittag die Sitzung des Verbandsvorstands im Hotel Aspethera, die auch noch am nächsten Tag fortgesetzt wurde. Ab 14 Uhr am Donnerstag wurde die Tourismusbörse auf der Westernstraße in Paderborn eröffnet. Zum Abend hin gab es den Empfang der Wandertags-Wimpel-Gruppe Harz und die offizielle Eröffnung des 115. Deutschen Wandertages im Schützenhof. Der Freitag begann mit den Tagungen der Hauptfachwarte und bot zudem noch die Zusammenkunft der Vereinsvorsitzenden und die Mitgliederversammlung des Deutschen Wanderverbandes.
Auf Einladung konnte man am Samstag an der Verbandswanderung teilnehmen, die um 9 Uhr begann. Erneut gab es die Tourismusbörse, die den ganzen Tag lief. Ab 15 Uhr folgte auf Einladung der Seniorenkaffee-Treff. Einen Ausblick auf das nächste Jahr gab es auch schon, denn dann wird der 116. Deutsche Wandertag in Sebnitz in der Sächsischen Schweiz stattfinden. Die Auszeichnung der Wanderwettbewerbs-Gruppen erfolgte am Vorabend auf der Bühne des Rathausplatzes. Am Sonntag gab es dann noch den ökumenischen Gottesdienst, die Feierstunde des diesjährigen Wandertages und einen Festumzug, der vom Schützenplatz bis zum Markt- und Domplatz reichte. Am Montag gab es ab 10 Uhr die Abschlussveranstaltung in Paderborn-Schloß Neuhaus im Barockgarten.
Das Eggegebirge, das auch oft nur als Egge bezeichnet wird, ist ein Gebirgszug, der größtenteils in Nordrhein-Westfalen liegt, aber zum Niedersächsischen Bergland gehört. Der Name leitet sich vom niederdeutschen Begriff ab, der für Bergrücken und Hügelkämme genutzt wird. Direkt neben dem Eggegebirge liegt der Teutoburger Wald, der weltberühmt wurde, da hier die bekannte Varusschlacht stattgefunden haben soll. Das Gebirge umfasst einige bekannte Berge, wobei der Preußische Velmerstot mit seinen 464 Metern der höchste davon ist. Es folgen danach der Feldromer Berg mit 449,1 Metern, der Hausheide und der Lippische Velmerstot mit jeweils 441,4 Metern. Es gibt zudem mehrere Naturschutzgebiete, zu denen unter anderem Egge-Nord, Grasberg, Hirschstein, Teutoniaklippen und Teutonia sowie das Hammerbachtal gehören.
Die Deutschen Wandertage haben eine sehr lange Tradition, die auf das Jahr 1883 zurückgehen und seitdem regelmäßig stattfinden. Seitdem gibt es immer abwechselnde Städte und Ausrichter und somit auch verschiedene Wandergebiete, die entdeckt werden können. Alles begann in Fulda und der Region Rhön, direkt danach ging es noch im selben Jahr nach Frankfurt am Main und den Taunus. Über die vielen Jahrzehnte war man schon überall in Deutschland unterwegs. Im Eggegebirge erstmals 1905, damals war Detmold Ausgangspunkt für die Wanderungen. In den Kriegsjahren wurden die Wandertage teilweise ausgesetzt, ansonsten fanden sie fast immer jährlich statt. Ausgerichtet werden sie vom Deutschen Wanderverband, der ebenfalls 1883 ins Leben gerufen wurde. Auf die Esterbergalm ging es zu den Wandertagen leider noch nicht.
Auch beim Deutscher Wandertag 2015 ging es um die Historie. Die Geschichte des Wanderns ist sehr interessant, denn im Grunde ist die Menschheit schon immer gewandert und konnte sich auch nur so ausbreiten. Auch nachdem Menschen sesshaft geworden sind, waren Wanderungen weiterhin einfach die Form des Reisens, sodass man eben längere Strecken überwinden konnte. Im Verlauf der Jahrhunderte hat sich das Wandern aber verändert, da auch Transportmittel erfunden worden sind, die ein einfacheres und schnelleres Vorankommen ermöglicht haben. Das Wandern als eine Freizeitbeschäftigung ist ungefähr seit dem Mittelalter bekannt. Eine größere Bedeutung bekam es dann aber während der Romantik, da das Wandern auch mit Sehnsüchten und Sinnsuchen in Verbindung gebracht worden ist.
Alsbald gründeten sich auch viele Wandervereine, die teilweise auch heute noch Bestand haben. Man kann dabei zwischen verschiedenen Arten von Wandern unterscheiden. Beim Bergwandern geht es in der Regel darum, einen bestimmten Berg zu bezwingen, also meist an die Spitze zu kommen. Es gibt aber auch das Fernwandern und Trekking, bei dem man es auf lange Strecken abgesehen hat. Weitere Formen sind das Sport-Wandern, bei dem Zeiten eine ganz wichtige Rolle spielen, und auch das Volkswandern, bei dem das Unterwegssein in der Gruppe von wichtiger Bedeutung ist. Sehr traditionell sind zudem auch Wanderschaften auf Pilgerwegen, die historisch eng mit dem Glauben in Verbindung stehen.
Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen auf Wanderschaft gehen. Die Menschen in den Wandervereinen tun es jedenfalls regelmäßig. Es ist gesund und vor allem auch sehr gesellig. Das war in jedem Fall jetzt auch beim 115. Deutschen Wandertag 2015 in Paderborn der Fall. Hier trafen sich Wanderer aus ganz Deutschland, um dieses traditionelle Fest zu feiern. Das geschah in der Stadt mit verschiedenen Veranstaltungen, aber natürlich auch mit Wanderungen durch das Eggegebirge. Es wurden viele Kilometer zurückgelegt, ebenso kamen auch Kulturveranstaltungen nicht zu kurz. Im nächsten Jahr wird der Deutsche Wandertag 2016 in Sebnitz in der Sächsischen Schweiz stattfinden.