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Formen von Arbeit und Arbeitsmärkte insgesamt unterstanden schon immer einem stetigen Wandel, der auf verschiedene Einflüsse zurückzuführen ist. Wie sich dieser Wandel auswirken kann, welche Erwartungen man haben kann und was für Maßnahmen ergriffen werden müssen, sind Fragen, die entsprechend behandelt werden müssen. Das geschieht in vielfacher Weise, unter anderem beschäftigt man sich auch beim Bundesministerium für Bildung und Forschung mit diesem Thema.
Dort gibt es eine Fokusgruppe zum Thema “Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel”, was innerhalb von vier verschiedenen Projekten untersucht wird. Diese Projekte wurden jetzt zusammengefasst auf einer Tagung in Düsseldorf vorgestellt. An zwei Tagen traf man sich dazu an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, um über die Ergebnisse und Inhalte zu sprechen. Es ist ein Thema, das alle Menschen angeht, weshalb eine Beschäftigung damit so wichtig ist. Wie dieser Umgang mit dem Thema auf der Tagung ausgesehen hat, gibt es in diesem Rückblick zu erfahren.
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich der Arbeitsmarkt im Wandel befindet. Und vor allem aktuell lässt sich das auch wieder sehr deutlich erkennen. Die klassische Form des Normalbeschäftigten, der viele Jahrzehnte bei einem Unternehmen angestellt ist, ist immer seltener zu sehen, während kurzfristige Arbeitsverhältnisse in unterschiedlichen Arten zunehmen. Das ist grundsätzlich erst einmal eine neutrale Beobachtung, die aber beim zweiten Blick viele Probleme offenbart. Es entstehen Fragen dazu, warum sich der Markt so wandelt und Beschäftigungsformen diese Transformation erleben, ebenso aber auch dazu, wie man darauf angemessen reagieren sollte – denn Wandel bedeutet immer Risiken und Chancen zugleich.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Thema auch im Blick und hat dazu eine Forschungsschwerpunkt eingerichtet, der unter dem Titel “Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln” läuft. Hierbei geht es konkret um Innovationsfähigkeiten, die ein entscheidender Faktor für den Arbeitsmarkt der Zukunft sind. Innerhalb dieses Schwerpunktes wurden vier Projekte ins Leben gerufen, die sich mit konkreten Fragen beschäftigen. Und genau diese vier Projektstränge wurden jetzt gemeinsam in Düsseldorf auf der Tagung zum Thema vorgestellt. Dafür traf man sich am 14. und 15. Juni 2012 an der Heinrich-Heine-Universität. Ausgerichtet wurde die Tagung dort vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre.
Vier Projekte hat man auf die Beine gestellt, die sich in unterschiedlicher Art und Weise mit der Arbeit und dem Arbeitsmarkt beschäftigen. Einmal ist das “FlexiBalance”. In diesem Projekt werden Arbeitszeitmodelle mit hoher Flexibilität entwickelt, die ganz speziell auf die Anforderungen von Beschäftigten und Unternehmen eingehen. Bei “FlexiKoKMU” geht es um flexible Konzepte für den Personaleinsatz, speziell für kleine und mittlere Unternehmen. Um die Analyse von Implikationen der Beschäftigung von freien Mitarbeitern für Unternehmen geht es im Projekt “FlinK”. Außerdem beschäftigt man sich bei “RUF” mit den Konsequenzen, die aus der Arbeit entstehen, die auf Abruf zur Verfügung gestellt wird.
Los ging die Tagung am Donnerstag. Nach der Registrierung und einem ersten Kaffee folgten die Begrüßung und die Einführung in die Fokusgruppe. Das geschah durch Prof. Dr. Stefan Süß, Prof. Dr. Ulrich von Alemann von der Heinrich-Heine-Universität, Rudolf Leisen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Prof. Dr. Eva Bamberg, Sprecherin der Fokusgruppe. Im Anschluss wurden die Ergebnisse des Verbundsprojekts FlinK vorgestellt. Dabei ging es konkret um “Freelancer im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Stabilisierung”. Dazu sprachen Prof. Dr. Stephan Kaiser und erneut Prof. Dr. Stefan Süß. Es folgte eine Diskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Dieter Wagner von der Universität Potsdam.
Nach einer Mittagspause ging es weiter mit dem Vortrag von Dr.-Ing. Sonja Schmicker von METOP und Prof. Dr. Dieter Wagner zum Thema “Ergebnisse des Verbundsprojekts FlexiKoKMU: Ein Handlungsleitfaden für flexible Personaleinsatzkonzepte in KMU”. Es folgte eine weitere Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Wenzel Matiaske von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Im Anschluss stellten Dr. Bernd Benikowski, Dr. Rüdiger Klatt, Hendrik Laxa und Ludger Schabbing die Ergebnisse des Projekts FlexiBalance vor, was unter dem Titel “Familienorientierte Zeitarbeit als Instrument innovativer Personalpolitik” geschah.
Am Nachmittag des ersten Tages erfolgte die moderierte Gesprächsrunde zum Projekt FlexiBalance. Konkret ging es um „Betreuungsmanagement in der Zeitarbeit – neue Wege der Rekrutierung von Fachpersonal mit Kinderbetreuungsverantwortung”. Unter der Moderation von Dr. Rüdiger Klatt nahmen Dr. Bernd Benikowski, Hendrik Laxa, Ilona Seidel, Katharina Haack-Radlanski, Ludger Schabbing, Stefanie Lippelt und Dr. Annette Baltes an der Diskussion teil. Damit war das wissenschaftliche Programm am ersten Tag beendet, doch man traf sich im Anschluss noch zur gemeinsamen Freizeit. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen in der Brauerei “Im Füchschen” abgeschlossen.
Der nächste Tag begann mit der Vorstellung der Ergebnisse des Verbundsprojekts RUF zu “Rufbereitschaft – Verbreitung, Wirkung, Gestaltungsmöglichkeiten”. Dazu sprachen Verena Tobsch, Dr. Panja Andreßen und Dr. Monika Keller. Der Vormittag bot zudem noch die Gelegenheit für vier Workshops, die in zwei Seminarräumen stattfanden. Das waren “Flexibilitätsbedarfe und lebens- sowie berufsbiografische Situationen”, “Von der Analyse zur Praxis”, “Unternehmerische Nutzung hochqualifizierter Freelancer” und “Arbeitsformen im Wandel: Von Schweden lernen?”. Es folgten Impuls-Keynote-Vorträge “Ein Impuls aus Sicht der Wissenschaft” und “Ein Impuls aus Sicht der Praxis”. Danach gab es die Abschluss-Podiumsdiskussion, ehe der Tag und damit die Tagung beendet wurde.
Der Wandel des Arbeitsmarktes ist etwas, was wohl jeder mitbekommen haben dürfte, der schon einige Jahre aktiv im Arbeitsmarkt unterwegs ist. Dieser Wandel beruht auf unterschiedlichen Faktoren, die gesellschaftlicher, politischer und technologischer Natur sind. Zu erkennen ist ein Weggang von der Normalbeschäftigung hin zu einer Häufung kurzfristiger Arbeitsverhältnisse. Wie diese neuen Formen sinnvoll genutzt werden können, sodass Unternehmen und Beschäftigte davon profitieren können, wurde jetzt auf der Fokusgruppe 2012 Tagung zum Thema “Arbeits- und Beschäftigungsformen im Wandel” in Düsseldorf besprochen. Dahinter stehen vier Verbundsprojekte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung auf die Beine gestellt wurden.