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Das Jahr 2018 ist vor einiger Zeit erst zu Ende gegangen, schon kann man rückwirkend zusammenfassen, dass dieses ein ganz Besonderes war, denn zahlreiche Angebote rund um das Thema Kunst konnten Besucher hierbei frequentieren. Ein solch kultureller Höhepunkt war die Sonderausstellung zum Thema Gustav Klimt, welche ihm demzufolge gewidmet war. Vom 14. Oktober 2018 an bis einschließlich den 6. Januar des folgenden Jahres fand dieses Event in Halle an der Saale statt.
Die Burg Giebichenstein, genauer gesagt die Kunsthochschule, lädt jedes Jahr nicht nur zum Studieren, sondern auch zum Verweilen ein. Für die Gustav Klimt Sonderausstellung diente dennoch das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) als Kulisse sowie Veranstaltungsort zugleich. Studierende in den Segmenten Mode und Multimedia konnten sich von Klimt Anregungen für eigene Kreationen holen. Hierbei konnten verschiedene Programmpunkte, Werke und Projekte bestaunt sowie genutzt werden, um sich Appetit auf mehr zu holen.
Doch wer war Gustav Klimt eigentlich? Diese Frage werden sich nun viele Leser stellen, welche von ihm selbst nur oberflächlich etwas gehört haben. Nun, bei dieser Persönlichkeit handelte es sich um einen Künstler aus Österreich, welcher sich dem Jugendstil verschrieben hat. Sein 100. Todestag wurde als Anlass genommen, um eine Sonderausstellung ihm zu Ehren zu veranstalten. Sämtliche Kreationen, Event-Ergebnisse und viele weitere Informationen zu der Veranstaltung konnten in der Folge im Kunstmuseum bestaunt werden.
Besucher und Studenten mussten die Räumlichkeiten nicht lange suchen, denn bereits im zweiten OG, genauer gesagt im Westflügel, wurden viele Skizzen der Kollektionen, Collagen und Werke gezeigt. Zudem gab es eine persönliche Schau, wo Entwürfe von modischen Erzeugnissen der Öffentlichkeit zugänglich war, eine relativ exklusive und wohl auch einmalige Sache im Rahmen der Sonderausstellung, die schließlich nicht umsonst eine war.
Selbst große Namen aus der Vergangenheit können in der Neuzeit nicht halt vor digitalen Medien machen und andersrum genauso. Schüler/innen, welche das Gymnasium Giebichenstein besuchten, taten sich mit Studenten zusammen, welche im Multimedia-Sektor aktiv waren. Designs im VR-Bereich sowie Installationen, welche sehr experimentell anmuteten, standen bei der Zusammenarbeit von Studenten und Schülern im Vordergrund. Es ging also darum, dass die Erzeugnisse von Klimt völlig neu ausgelegt und geschaffen werden sollten. Eine Neuinterpretation im alten Gewandt, war das indirekte Ziel.
Dass nicht alles immer nur konventionell passieren muss, bewiesen eben jene Studenten und Schüler, indem sie mit Dream Walker, einem speziellen Programm, neue Bildabläufe schufen, welche digital funktionierten. Das Tolle ist, wer den jeweiligen Bilderfluss betrachtete, konnte diesen selbst steuern, natürlich alles unter interaktiven Rahmenbedingungen. Eine Neuinterpretation hat es vorher so wahrscheinlich noch nie gegeben, zumindest nicht in Halle an der Saale, der heimlichen sowie inoffiziellen Hauptstadt Sachsen-Anhalts.
Die Studierenden, welche sich im abgelaufenen Jahr 2018 im Sommersemester befanden, konnten sich von Klimt dahingehend inspirieren lassen, einfach mal selbst Hand anzulegen und Mode im Sinne von Klimt zu kreieren. Studenten vom ersten bis einschließlich des dritten Jahres der Studienrichtungen waren dazu eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Dabei konnten sie sich auf stetig wiederholende Formgebungen, aber auch Farbpaletten und Vorlagen berufen und diese als erste Anregung mit nutzen. Das ist so, als ob ein Fan von Hundertwasser heute Häuser im selben Stil nachbauen möchte. Es ging also den Studenten nicht darum, etwas zu kopieren, sondern ihre eigenen Noten in die Schaffung neuer Kreationen mit reinbringen zu können.
Studierende sollten eine Hülle eines Körpers zum Unterthema Gustav Klimt – mitsamt seinen Kätzchen schaffen. Erlaubt waren alle Materialien, welche nichts mit Stoffen zu tun hatten. Dieses Projekt wurde von den Erstsemestern umgesetzt. Wer sich zu dem Zeitpunkt im zweiten Jahr befand, durfte eine Neuinterpretation zum Topic Gustav Klimt – neckt gern sowie kräftig umsetzen. Viele Muster, Ornamentkreationen und weitere Aspekte ließen sich in den neugeschaffenen Werken wiederfinden.
Etwas anspruchsvoller traf es Studierende im dritten Semester. Sie mussten unter dem Thema Gustav Klimt – der Wiener Schmäh eine Kollektion schaffen. Hierbei konnte man sich das Motiv des Künstlers selbst aussuchen. Diese Projekte wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen verwirklicht. Doch nicht nur diese Projekte standen während der Sonderausstellung im Vordergrund.
Wer sich für Klimt und seine Werke interessierte, konnte während der Ausstellung nicht nur Handfestes bestaunen sowie selbst aktiv werden. Ebenso konnten viele Daten zum Künstler herausgefunden werden, die Ausstellung selbst diente also auch als Möglichkeit, seinen kulturellen Horizont zu vergrößern. Klimt selbst war ebenfalls hochgebildet und akademisch veranlagt. Seine Laufbahn in diesem Bereich startete er bereits in den 1880ern und fand durch seinen Tod im Jahr 1918 ein jähes Ende. Ein Repertoire von über 60 seiner Zeichnungen und zehn Bildern konnten bei der Schau bestaunt werden.
Ob es eine Fortsetzung der im Jahr 2018 gestarteten Ausstellung geben wird, steht noch in den Sternen. Im Nachgang gab es natürlich sehr viel positives Feedback seitens der Besucher, Studierenden und Organisatoren. Halle an der Saale erwies sich als würdiger Ort, wo die Ausstellung stattfinden durfte, wieso nicht an einer zukünftigen Gustav Klimt 2.0 Ausstellung denken dürfen?