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Beim Kriegsfilm „Der Hauptmann“ handelt es sich um eine deutsch-polnisch-französische Filmbiographie über Robert Schwentke. Es wird über die Gräueltaten des Kriegsverbrechers Willi Herold erzählt, der während der Endphase des Zweiten Weltkriegs beteiligt war.
Herold wird von seinem Hauptmann gejagt, weil dieser ihn töten möchte. Willi findet bei seiner Flucht eine Hauptmannsuniform am Straßenrand und fängt damit an, die Rolle eines Befehlshabers zu übernehmen. Er schart eine Menge verwirrte Kameraden um sich, die alle über seine Präsenz froh sind, da sie jemanden brauchen, der ihnen sagt, was zu tun ist. Das Problem ist jedoch, dass Willi seiner Macht verfällt und die Kontrolle über sein Handeln verliert.
Die Regie des Film „Der Hauptmann“ hat Robert Schwentke übernommen, der auch selbst das Drehbuch zum Film verfasst hatte. Für die Produktion allerdings waren Irene von Alberti und Frieden Schlaich zuständig. Die musikalische Untermalung hat Martin Todsharow gestaltet, während Florian Ballhaus und Michal Czarnecki für die Kamera und den Schnitt zuständig waren.
Die Besetzung wurden von nicht allzu bekannten Schauspielern, doch von Menschen übernommen, die alle gezeigt haben, dass sie sich gut in andere Rollen hineinversetzen können. Willi Herold wurde beispielsweise von Max Hubacher gespielt, während die Rolle von Walter Freytag von Milan Peschel gemeistert wurde. Frederick Lau spielte Kipinski, Waldemar Kobus den Hansen, Alexander Feeling den Junger, Samuel Finzi den Roger und Bernd Hölscher den Schütte. Weitere Rollen waren Britta Hammelstein als Gerda Schütte, Marko Dyrlich als Brockhoff, Eugenie Anseilen als Irmgard Pieper und Haymon Maria Buttinger als Dr. Kremer.
Der Film geht insgesamt 119 Minuten und hat eine Altersfreigabe von 16 Jahren, da viele Szenen brutal sind und kleine Kinder verstören würden. Die Produktionsländer waren sowohl Deutschland, Frankreich als auch Polen. Die Originalsprache des Films war Deutsch.
Der deutsche Gefreite Willi Herold wird zwei Wochen vor dem Kriegsende unter Hauptmann Junger von einer Gruppe Feldgendarmen auf einem Feld gejagt. Im Wald gelingt es ihm der gefährlichen Gruppe zu entkommen. Er ist hungrig, mangelhaft bekleidet und lebt in ständiger Angst, von dem Deserteur gefunden zu werden.
Im Wald entdeckt Herold einen anderen Versprengten. Mit diesem bricht er mitten in der Nacht in eine Scheune ein, um an Lebensmittel zu kommen. Sie werden allerdings gesichtet. Herold sein Begleiter wird vom Bauernpaar Görner getötet. Herold entkommt auch dieser Gefahr und erreicht einen verlassenen Geländewagen der Wehrmacht. Dort entdeckt er die Uniform eines Hauptmanns der gewaltigen Luftwaffe. Er kleidet sich mit der Uniform an, während der vom dem Gefreiten Freytag überrascht wird. Er hält Herold für einen wahren Hauptmann. Freytag denkt, dass dieser eine Panne mit seinem Fahrzeug hätte und bietet seine Hilfe an. Herold freut sich und kann dieses Angebot natürlich nicht ausschlagen.
In einer Wirtschaft angekommen, behauptet er, dass er ein amtlicher Berichterstatter sei und verspricht all den Einwohnern, dass er die gestohlenen Sachwerte ersetzen würde. Nachts wollen die Bauern, dass er einen Soldaten erschießt, der etwas gestohlen hatte. Mit Freytag kehrt Herold am nächsten Morgen zu dem Bauernpaar Görner zurück. Dort treffen sie auf drei weitere Soldaten, worunter auch der Gefreite Kipinski ist, der die Hofbesitzer drangsaliert. Dieser schließt sich Herolds Gruppe an. Herold erkennt, was ihm diese Uniform alles ermöglicht, sammelt er weitere versprengte deutsche Soldaten ein – sogar eine Geschützmannschaft mit einer Flugabwehrkanone.
Unterwegs begegnen sie einer Patrouille der Feldgendarmerie. Herold behauptet, dass er ein Sondereinsatzführer wäre, der gemeinsam mit Adolf Hitler arbeite. Junker erkennt den Lügner nicht und stellt diesen daraufhin dem SA-Führer Schütte vor, der für das Wachpersonal im Emslandlager II zuständig ist. Dort sind einige Deserteure inhaftiert. Schütte will ein militärisches Standgericht, das über die Schicksale dieser Menschen entscheidet. Herold nutzt seine Macht aus und behauptet, dass er eine Vollmacht hätte. Schütte und Herold organisieren gemeinsam ein Massaker unter den Deserteuren. Hier wird zum ersten mal die Flugabwehrkanone eingesetzt.
Herold feiert seinen Erfolg und lernt Schüttes Ehefrau Gerda kennen und den Schauspieler Roger, die dann fleißig bei den Ermordungen im Film „Der Hauptmann“ mithelfen. Freytag will mit den Erschießungen überhaupt nichts zu tun haben und als er genauer darüber nachdenkt, wird ihm klar, dass die Uniform nicht Herold gehören kann. Dennoch will ihn dieser aus Angst nicht verraten.
Eine britische Artillerie zerstört das Lager, sodass Herolds Gruppe in eine benachbarte Kleinstadt zieht und dort den Bürgermeister tötet. Die Männer berauben Passanten und machen sich in einem Hotel eine gute Zeit. Dort haben sie Sex mit Mädchen und halten eine Orgie. Herold ist jedoch eifersüchtig, dass Irmgard von zwei Männern umworben wurde und lässt seinen Rivalen Kipinski von seiner Mannschaft foltern und daraufhin erschießen. Dieser hatte von Anfang an nämlich geahnt, dass Herold ein Betrüger ist.
Am Morgen danach wird die Drummer von einer Feldgendarmerie gefangen genommen. Herold wird jedoch nicht verurteilt. Erneut flüchtet er, indem er sich aus einem Fenster des Gerichtsgebäudes abseilt.
In der letzten Szene kann man sehen, wie er über Skelette Richtung Wald rennt. Im Mai 1945 wird Herold von der Royal Navy erfasst und mit sechs Mittätern hingerichtet. In einem Nachspann jedoch sieht man diesen wiederum mit sechs Männern durch die Innenstadt von Görlitz spazieren und wie sie Passanten wieder Gräueltaten antun.
Es handelt sich hier um einen sehr unangenehmen Film, der aber nicht ignoriert werden sollte. Die Geschehnisse beruhen nämlich auf einer wahren Begebenheit. Der Humor ist bitterböse und das Abbild der deutschen Gesellschaft herzlos. „Der Hauptmann“ dockt immer wieder an die Nerven an und schafft es, sich zu retten und die Menschen um die Finger zu wickeln. Jene, die ihn stören, werden eliminiert. Er nutzt seine Macht nicht für gute Zwecke aus, sondern nur für Schlechte.
Der Film wurde in schwarz-weiß gedreht und das erste Mal 2017 publiziert. Die Wirkung der Handlungen wird von einer effektiven Montage, einer kontrastreichen Musik und einer minutiöse Ausstattung verstärkt. Die wichtigsten Musiktitel im „Der Hauptmann“ sind:
– „Vom schönen Westerwald“
– „Das gibt’s nur einmal“
Klänge wie Alarmsirenen und Nebelhörner zeigen an, dass gleich etwas Schlimmes passiert. Dass Herold ein Hochstapler ist, spielt in dem Film nur eine kleine Rolle. Es geht vielmehr um den Wahnsinn des Krieges und der Erbarmungslosigkeit der Offiziere. Bilder wie ein Leichenberg von entkommenen Gefangenen sollen das menschenunwürdige Leben zeigen, das zu den damaligen Zeiten geherrscht hat.
Zum „Der Hauptmann“ passt das Sprichwort „Kleider machen Leute“. Wäre die Uniform nicht gewesen, wäre es vielleicht zu diesen Massakern überhaupt nicht gekommen.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API