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Das Jodeln hat eine Jahrhunderte alte Tradition, die auch heute noch von vielen begeisterten Musikern gepflegt wird. Das war auch jetzt wieder beim 29. Westschweizer Jodlerfest der Fall, das in diesem Jahr in Yverdon-les-Bains in der Schweiz ausgetragen wurde. Als Motto hat man sich in diesem Jahr für “Zauber unserer Traditionen!” entschieden.
Es war bereits das dritte regionale Jodlerfest dieser Art in diesem Jahr, das Ende Juni begann. Gesungen wurde sowohl auf Deutsch als auch Französisch und zweisprachig tauschte man sich auch das gesamte Fest über aus. In den letzten Jahren fand dieses Fest unter anderem in Wallis und Plaffeien statt, sodass ohnehin in den letzten Jahren auch schon beliebig zwischen Deutsch und Französisch gewechselt wurde. Die 29. Ausgabe des Fests war ein voller Erfolg und richtete sich an alle Jodlerfreunde, aber auch Musiker und Traditionalisten. Einen Rückblick zum Westschweizer Jodlerfest 2018 gibt es in diesem Artikel.
Die Geschichte des Westschweizer Jodlerfests geht schon viele Jahrzehnte zurück. Schon in den achtziger Jahren hat man sich zum gemeinsamen Jodeln getroffen und das war auch in diesem Jahr wieder der Fall. Dafür ging es in die Stadt Yverdon-les-Bains, die so markant am südwestlichen Ende des Neuenburgersees liegt. In schöner Kulisse kamen die vielen Sänger und Sängerinnen zusammen, um der alten Tradition des Jodelns frisches Leben einzuhauchen. Gesungen wurde Solo, aber auch im Duett und in der Gruppe. Rund 500 Teilnehmer haben bei diesem Wettbewerb mitgemacht, der vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2018 ging.
Gesungen wurde in verschiedenen Disziplinen. Dazu gehören das Jodeln, aber auch Alphornblasen und das Fahnenschwingen. Die letzten beiden Disziplinen gehören schon lange zum Jodlerfest mit dazu. Die Nächte wurden bei diesem Fest zum Tag gemacht, was auch an den vielen feierfreudigen Gästen gelegen hat. Rund 33.000 Zuschauer sind vor Ort gewesen, womit es sogar noch einmal 3.000 mehr gewesen sind, als man im Vorfeld erwartet hatte. Am Sonntag gab es noch einen Event Umzug. Beendet wurde das Fest am Sonntag in Anwesenheit von Simonetta Sommaruga, der Bundespräsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Neben den drei unterschiedlichen Disziplinen gab es eine große Vielfalt an Musik, wozu Chansons ebenso wie Schlager und Blues gehörten. Am letzten Tag gab es noch einen festlichen Umzug, an dem rund 1.200 Menschen teilgenommen haben. Gespielte Musik beim Jodlerfest waren unter anderem ein Westschweizer Choral und Alphornstück vom Schweizer Alphornquartett, Es treichelet Heizue vom Jodlerclub Gletscherecho und Saas-Fee, Mon Beau Jura vom Jodlerclub Jura Glöggli Orbe, Es lied wo ds Härz erfreut vom Jodlerclub Alphüttli Genf, E Hand voll Heimatärde vom Ensemble Romand d’Instruments de Cuivre, Pays De Reve vom Jodlerclub Edelweiss Sainte-Croix und Le Ranz des Vaches de la Gruyere vom Alphornquartett Düdingen.
Veranstaltet wurde das diesjährige Jodlerfest in Yverdon-les-Bains, das erst seit den achtziger Jahren den Namenszusatz bekommen hat und daher oft auch noch nur als Yverdon bezeichnet wird. Die Stadt liegt im Bezirk Jura-Nord vaudois, dessen Hauptort sie ist, und damit im Kanton Waadt. Sie kommt auf rund 29.800 Einwohner und kann auf eine lange Stadtgeschichte zurückblicken. Frühe Siedlungsspuren reichen schon sechstausend Jahre zurück. Nachdem die Helvetier, ein keltischer Stamm, in dieser Gegend lebten, kamen die Römer, die hier zunächst eine Militärbasis aufbauten. Aufgrund der Lage und der Thermalquellen erfreute sich die Gegend schon immer einer größeren Beliebtheit.
Wenn nicht gerade das Jodlerfest ansteht, dann lohnt die Stadt dennoch einen Besuch. Sie hat kulturell viel zu bieten. Dazu gehört unter anderem die Innenstadt, die eine historisch malerische Kulisse bietet. Anschauen kann man sich auch das Schloss Yverdon, das direkt am Pestalozzi Platz liegt. Erbaut wurde es im 13. Jahrhundert im Auftrag von Peter II. Architekt des Schlosses ist Jacques de Saint-Georges gewesen, wobei die Burg zunächst die Aufgabe hatte, Schutz für die Stadt zu bieten. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss von der Stadt gekauft. Hier wurde schließlich die Schule von Johann Heinrich Pestalozzi errichtet.
Pestalozzi ist sicherlich die bekannteste Persönlichkeit, die in dieser Stadt ihre Spuren hinterlassen hat. Der Schweizer Pädagoge, der in Zürich zur Welt kam, hat sich stets für eine Lehrerausbildung eingesetzt, bei der Unterricht auf sehr pädagogische Art durchgeführt wird und weniger auf Strenge beruht. Er gilt als wichtiger Vorläufer der sogenannten Anschauungspädagogik, aus der sich später auch die Reformpädagogik entwickelt hat.
Das Jodeln ist eine Gesangsart, die eine lange Tradition hat und überall auf der Welt zu finden ist. Vor allem in der Schweiz gehört es fest zum Brauchtum dazu, das man auch mit viel Hingabe pflegt und fortführt. Unter anderem durch das Westschweizer Jodlerfest, das jetzt in der 29. Ausgabe stattfand. Dafür trafen sich rund 500 Sänger und Sängerinnen in der Stadt Yverdon-les-Bains am Neuenburgersee und traten in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an. Das Fest kam gut an, wie die 33.000 Besucher bezeugen, die dafür extra aus der ganzen Schweiz angereist sind. Vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2018 konnte man der Musik lauschen, lachen und feiern.