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Mehrere Tage fand jetzt in Zürich die Operations Research Konferenz (OR2011) statt, bei der es um Operations Research geht. Alle vier Jahre wird diese internationale Konferenz ausgetragen, an der die drei Organisationen GOR, SVOR und OEGOR aus Deutschland, der Schweiz und Österreich teilgenommen haben. Dafür hat man sich an der Züricher Universität getroffen. Das Hauptziel der Konferenz ist auch in diesem Jahr wieder gewesen, die verschiedenen Mitglieder der Gesellschaften zusammenzubringen, um Informationen zur Disziplin der Operations Research auszutauschen.
Diese Disziplin beschreibt die Forschung an Methoden und Modellen, die Entscheidungen unterstützen sollen. Verschiedene Wissenschaftler und Experten sind daran beteiligt, hauptsächlich aber Mathematiker und Informatiker sowie auch Wirtschaftswissenschaftler. In Zürich sprachen diese Experten bei der mehrtägigen Konferenz miteinander und behandelten dabei unterschiedlichen Themenfelder der Operations Research. Mit dabei waren auch internationale Keynote-Sprecher. In diesem Artikel gibt es einen Rückblick auf die OR2011 Konferenz.
Alle vier Jahre findet diese internationale Konferenz statt, bei der gleich drei Organisationen teilnehmen. Das sind die drei Gesellschaften für Operations Research aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. In diesem Jahr hat man sich für Zürich als Austragungsort entschieden. Das bedeutete für viele Mitglieder der Gesellschaft, dass man eine schöne Reise antreten konnte und es auch im sozialen Programm das ein oder anderen zu machen gab, sodass man dabei auch andere Teilnehmer kennenlernen konnte. Obwohl Zürich unter einer halben Million Einwohner hat, gilt die Stadt dennoch aufgrund ihrer Bedeutung als wichtige Weltstadt. Es gibt vieles zu entdecken, unter anderem die Altstadt.
Die diesjährige OR Konferenz fand vom 30. August bis zum 2. September 2011 statt. Dafür trafen sich die Teilnehmer an der Universität Zürich in der Rämistrasse 71. Als Motto galt in diesem Jahr “Komplexe Probleme nachhaltig gelöst – vom Finanz- bis zum Verkehrswesen”, was auch schon aufzeigt, worum es bei der Operations Research geht. Bis zum 30. Juni konnte man Paper einreichen, wenn man einen Vortrag auf der Konferenz halten wollte. Verschiedene Partner und Sponsoren waren in diesem Jahr mit an Bord. Unter anderem UBS, Gurobi Optimization, Nestle und T-Systems. Außerdem das Department of Mathematics, der Regierungsrat des Kantons Zürich und die Stadt Zürich.
In diesem Jahr wollte man zudem auch ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen der Konferenz hinsichtlich von Klima und Umwelt legen und arbeitete daher eng mit dem Institut für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und dem Zentrum für Integrale Logistik zusammen. Gemeinsam hat man ein Projekt unter dem Namen “Sustainable OR 2011” auf die Beine gestellt, womit man den CO2 Ausstoß der Veranstaltung bewerten, analysieren und möglichst mindern wollte. Neben Empfehlungen für die Teilnehmer gab es auch den Ausgleich der Emissionen durch die Unterstützung verschiedener Klimaschutzprojekte.
Drei US-amerikanische Keynote-Sprecher sind in diesem Jahr mit dabei gewesen. Das waren Dimitris Bertsimas vom MIT, Kenneth Judd vom Hoover Institution, Stanford, und William Pulleyblank vom USMA, West Point, New York. Direkt nach der Eröffnungsveranstaltung wurden Wissenschaftspreise verliehen, die in diesem Jahr den Diplomarbeitspreis 2011 erhalten haben. Das waren Ruth Hübner mit “Wann darf man runden? Niveaumengen-Ansatz für die nichtlineare ganzzahlige Programmierung”, Timo Lohmann mit “Practical Stochastic Optimization using Algebraic Modeling Systems” und Christian Puchert mit “Primal Heuristics for Branch-and-Price Algorithms”.
Die verschiedenen Vorträge wurden in insgesamt sechzehn Bereiche eingeteilt, zu denen es jeweils drei Fachvertreter der drei Gesellschaften gegeben hat. Die Sektionen waren unter anderem “Continuous optimization and control”, “Discrete optimization, graphs and networks”, “Decision analysis, decision support”, “Energy, environment and climate”, “Financial modeling, risk management, banking”, “Game theory, computational and experimental economics”, “Health, life sciences, bioinformatics”, “Location, logistics, transportation and traffic”, “Metaheuristics and biologically inspired approaches”, “Network industries and regulation” und “Stochastic programming, stochastic modeling and simulation”.
Außerdem gab es auch verschiedene Semi-Plenarvorträge. Dazu zählten “Overcoming the barriers: Getting simulation used in Healthcare” von Sally Brailsford, “Statistics and Optimization for Causal Inference in Large-Scale Biological Systems” von Peter Bühlmann, “The modeling of rare events: from methodology to practice and back” von Paul Embrechts, “Developments in Booking Control Optimization by Airline Revenue Management” von Karl Isler, “Random methods in Convex Minimization” von Yurii Nesterov, “Analyzing e-negotiations from a quantitative and qualitative perspective” von Rudolf Vetschera und “A Cutting Plane Theory for Mixed Integer Optimization” von Robert Weismantel.
Unter Operations Research (OR) versteht man die Forschung an Operationen, Unternehmungen und Entscheidungen und wie man solche Vorgänge optimieren kann. Täglich werden in Unternehmen, in der Politik und anderen Organisationen Entscheidungen getroffen und es gibt bestimmte Abläufe. Das Operations Research beschäftigt sich damit, wie solche Abläufe und Entscheidungen verbessert werden können.
Dabei bedient man sich in erster Linie den Disziplinen der Mathematik und Informatik. Generell gibt es aber viele Teilgebiete, wozu unter anderem die Spieltheorie, die Graphentheorie, die Netzplantechnik, Simulationen, Dynamische Programmierung und Kontrolltheorie und weitere gehören. In Deutschland arbeitet man über die Gesellschaft für Operations Research zusammen.
Tatsächlich geht die Arbeit der Gesellschaft für Operations Research schon eine ganze Weile zurück. 1956 gab es die Gründung des Arbeitskreises Operations Research. Später gründete sich außerdem noch die Deutsche Gesellschaft für Unternehmensforschung, mit der es Anfang der siebziger Jahre zur Fusion kam und die heute noch bestehende DGOR entstand. Zwar hat es Ende der achtziger Jahre eine Abspaltung zur Gesellschaft für Mathematik, Ökonomie und Operations Research gegeben, doch in den neunziger Jahren hat man wieder zusammengefunden. Erst durch Konferenzen, dann aber durch eine Verschmelzung. Die Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeiten für Operations Research zu fördern und zu verbreiten.
Zürich als Austragungsort einer Konferenz ist natürlich gerne gesehen, sodass sehr viele Teilnehmer der verschiedenen Operations Research Gesellschaften vor Ort gewesen sind. Neben dem breiten wissenschaftlichen Programm gab es auch viele Gelegenheiten, um die Stadt zu erkunden oder bei gemeinsamen Veranstaltungen näher ins Gespräch zu kommen. Beim Operations Research geht es um die Optimierung von Entscheidungsprozessen, was vor allem durch die Disziplinen Mathematik und Informatik erforscht wird. Daneben gibt es aber auch viele Wirtschaftswissenschaftler, die den Gesellschaften angehören. Die OR 2011 fand in diesem Jahr vom 30. August bis zum 2. September statt.