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„ROMEOS… anders als du denkst!„, ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2011, nimmt den Zuschauer mit auf die bewegende Reise von Lukas, einem jungen Transmann in der Metropole Köln. Inmitten seiner konträrgeschlechtlichen Hormontherapie stößt Lukas in der Großstadt auf neue Herausforderungen und Begegnungen. Der Film offenbart eindrucksvoll den schwierigen Spagat zwischen der eigenen Identitätssuche und dem Wunsch nach sozialer Akzeptanz.
Begleitet wird Lukas auf diesem Weg von seiner besten Freundin Ine, die bereits in der schwul-lesbischen Szene Kölns angekommen ist. Zwischen Partybesuchen, Begegnungen mit anderen jungen Menschen und Konflikten mit der eigenen Familie, wird Lukas‘ Geschichte auf vielschichtige Weise entfaltet. Dabei bietet der Film nicht nur Einblick in den persönlichen Kampf von Lukas, sondern auch in die Dynamik der schwul-lesbischen Gemeinschaft in Köln.
„ROMEOS… anders als du denkst!“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2011, unter der Regie von Sabine Bernardi, die auch das Drehbuch schrieb. In den Hauptrollen sehen wir Rick Okon als Lukas, Maximilian Befort als Fabio und Liv Lisa Fries als Ine. Die 94-minütige Produktion wird durch Nebenrollen von Felix Brocke, Silke Geertz und Gilles Tschudi bereichert. Eine inspirierende Musikuntermalung bietet Roland Appel, während die Kameraarbeit auf das Konto von Moritz Schultheiß geht. Den Filmschnitt übernahm Renata Salazar Ivancan.
Gedreht wurde der Film 2010 an Originalschauplätzen in Köln. Unterstützung erhielt das Projekt von der ZDF-Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ und der Filmstiftung NRW. Vor dem Filmstart kam es jedoch zu einem Eklat mit der Prüfstelle FSK. Sie wollte den Film zunächst erst ab 16 Jahren freigeben. Diskriminierungsvorwürfe führten jedoch zu einer Entschuldigung der FSK und die Senkung der Altersfreigabe auf zwölf.
Trotz der Kontroversen erhielt der Film Auszeichnungen und Anerkennung. So vergab die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat „wertvoll“. Zudem wurde Bernardi für ihr eindrucksvolles Drehbuch 2007 mit dem KölnFilm Drehbuchpreis ausgezeichnet. Ein Zeichen dafür, dass „ROMEOS… anders als du denkst!“ ein bedeutendes Stück Filmkunst ist, das sich mutig und einfühlsam mit dem Thema Transsexualität auseinandersetzt.
Lukas, 20 Jahre alt, und in seinem Übergang vom biologischen Geschlecht zur männlichen Identität, beginnt seinen Zivildienst in Köln. Als Mädchen geboren und dementsprechend noch so auf Papieren verzeichnet, lebt er im Mädchenwohnheim. Dort ist auch Ine, seine beste Freundin, die bereits Teil der schwul-lesbischen Szene der Stadt ist. Lukas begleitet sie zu einer Party, auf der ein humorvoller Vorfall mit seinem Penis-Imitat die Stimmung der Gäste anheizt. Obwohl Ine versucht, die Situation zu beruhigen, spielt Lukas mit, um nicht aufzufallen. Nach einem Streit mit Ine trifft Lukas auf Fabio, einen jungen Mann, der sein Interesse geweckt hat.
Bei einem Billard-Abend mit Ine und den Jungs aus dem Jungenwohnheim entdeckt Lukas erneut Fabio. Während sie sich im Laufe des Abends zunehmend beachten, scheut Lukas den physischen Kontakt und flieht, als Fabio ihm zu nahe kommt. Nach einem Streit zwischen Ine und Lukas stößt Fabio Lukas in einen See, was zu weiterer Spannung führt. An Lukas‘ Geburtstag wird seine Identität durch einen Vorfall mit seiner Schwester öffentlich, was zu einer emotionalen Krise führt. Ine tröstet Lukas, der von seiner Schwester in Verlegenheit gebracht wurde.
Seine Betreuerin besucht Lukas, nachdem der Amtsleiter einen Wohnortwechsel in das Jugendwohnheim abgelehnt hat. Sie arrangiert den Umzug eigenmächtig. Lukas, der von dem Wechsel begeistert ist, trifft später in einer Bar auf Ine und Sven, einen schwulen Freund. Fabio trifft ebenfalls dort ein, lehnt Lukas jedoch ab und äußert seine Abneigung gegenüber Transpersonen. Ine ist unglücklich, weil Lukas nur Augen für Fabio hat und sie verlässt die Bar enttäuscht.
Lukas begegnet Fabio zufällig, nachdem er neues Testosteron aus der Apotheke geholt hat. Eine fast romantische Begegnung wird durch Fabios Handy unterbrochen. Später tröstet Lukas den betrogenen Sven. Sie enden betrunken im Bett, aber Lukas lehnt Sex ab und wirft Sven raus. Fabio und Lukas kommen sich in den folgenden Tagen wieder näher, obwohl Fabio aus Angst vor seinen konservativen Eltern eine Beziehung mit einem Mädchen beginnt.
Während eines weiteren Billard-Abends verführt Ine Fabios Freundin. Gleichzeitig erlebt Lukas sein erstes Mal mit Fabio, was zu weiteren Entwicklungen in ihrer Beziehung führt. Zwischendurch erhellen Szenen von Lukas‘ Online-Recherchen und Interaktionen mit anderen transidenten Menschen die körperlichen und psychischen Prozesse, denen Lukas während seiner Transition ausgesetzt ist.
„ROMEOS… anders als du denkst!“ ist ein bemerkenswerter deutscher Spielfilm, der die selten auf der Leinwand dargestellte Thematik der Transsexualität in den Vordergrund rückt. Sabine Bernardi, die Regisseurin, porträtiert einfühlsam Lukas, der als Miriam geboren wurde und sich in seinem Körper nicht zugehörig fühlt. Der Film stellt ein beeindruckendes Drama dar, das die Zuschauer durch Konflikte, Identitätskrisen, Emotionen und wahre Freundschaft führt.
Im Mittelpunkt steht Lukas, ein junger Transmann, dessen Kampf um ein unbeschwertes Leben mit seiner wahren Identität geschickt dargestellt wird. Die Leistung des Hauptdarstellers, Rick Okon, verleiht dem Porträt von Lukas‘ tumultuöser Gefühlswelt eine authentische und realistische Qualität. Daneben brillieren auch Liv Lisa Fries als Ine und Maximilian Befort als Fabio in ihren Rollen, die eigene Konflikte aufzeigen und die spezifischen Schwierigkeiten im Umfeld von Transsexuellen berücksichtigen.
Obwohl Themen wie gleichgeschlechtliche Liebe und Transgender-Identitäten heutzutage weniger tabuisiert sind, bleibt die Thematik für viele Zuschauer Neuland. Bernardi gelingt es, häufig auftretende Fragen rund um das Thema Transsexualität aufzugreifen und zu beantworten, ohne dabei didaktisch zu wirken. Ihre sorgfältige Recherchearbeit und differenzierte Darstellung machen „ROMEOS… anders als du denkst“ zu einem eindrucksvollen Drama, das zum Nachdenken anregt und Mitgefühl weckt.
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