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Kulturelle Vielfalt ist in vielerlei Hinsicht wünschenswert, weil es eben viele Vorteile für die gesamte Gesellschaft mitbringt. Allerdings setzt die Vielfalt auch voraus, dass es Dialoge und das Miteinander gibt, selbst wenn man unterschiedliche Ansichten und Hintergründe an den Tisch bringt. Wie das gehen kann, hat sich jetzt in Braunschweig beim 6. Bundesfachkongress Interkultur gezeigt, der über drei Tage stattgefunden hat.
Bei dieser Veranstaltung geht es darum, die unterschiedlichen Diskurse zusammenzubringen, die zur kulturellen Vielfalt geführt werden. Dabei werden ganz praktische Fragen gestellt, die mit der modernen und diversen Gesellschaft zusammenhängen. Dazu gab es entsprechende Vorträge, Foren und Diskussionen. Auch künstlerische Inhalte waren wieder Bestandteil des Kongresses in diesem Jahr. Eine Übersicht zum Kongress und den Inhalten gibt es in diesem Artikel.
Vom 3. bis zum 5. April 2017 lief in diesem Jahr der Bundesfachkongress Interkultur, der damit bereits zum sechsten Mal ausgetragen wurde. Erstmals fand dieser Kongress unter dem Motto “Kulturelle Vielfalt – Differenzieren statt Pauschalisieren” 2006 in Stuttgart statt und hat damit die Marschrichtung für diese Art der Veranstaltung vorgegeben. In diesem Jahr wurde das Motto “Land in Sicht – Interkulturelle Visionen für heute und morgen” vorgegeben, zu dem es viele verschiedene Inhalte gegeben hat. Neben Diskussionsrunden waren das auch Fachforen und Keynote-Vorträge.
Man traf sich in diesem Jahr in Braunschweig, wobei mehrere Orte Teil des Events wurden. Als Veranstaltungsorte gehörten damit das Staatstheater Braunschweig, die DRK-Kaufbar, das Haus der Stiftungen, der rote Saal im Schloss, das Braunschweigische Landesmuseum, das LOT-Theater, das Haus der Kulturen, das Kultur- und Kommunikationszentrum Brunsviga sowie das Städtische Museum Braunschweig dazu. Die Webseite zum Interkultur Kongress bot alle relevanten Informationen dazu. Ebenso zur Anmeldung, dem Programm und Pressematerial.
Der Kongress wurde auch in diesem Jahr wieder von vielen verschiedenen Partnern auf die Beine gestellt. Dazu gehörten in erster Linie der Bundesweite Ratschlag für kulturelle Vielfalt, das Haus der Kulturen Braunschweig und das Forum der Kulturen Stuttgart. Weitere Förderer und Partner waren das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, das Staatstheater, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesprogramm ‘Demokratie leben!’.
Über die drei Tage im April gab es ein breit angelegtes Programm, das am 3. April um 13 Uhr im Staatstheater Braunschweig seinen Anfang genommen hat. Da begann es mit der Anmeldung im Foyer, ehe im Anschluss ein künstlerischer Beitrag des Tanztheaters unter der Leitung und Choreographie von Gregor Zöllig gezeigt wurde. Es folgte ein Zusammenkommen von dem Generalintendanten des Staatstheaters, Joachim Klement, Rolf Graser vom Forum der Kulturen Stuttgart, Gabriele Heinen-Kljajić, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, sowie Caren Marks, parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Danach folgte eine Darbietung des Musiktheaters mit der Mezzosopranistin Milda Tubelytė aus Litauen.
Es folgte ein interessanter Vortrag von Autorin Sharon Dodua Otoo zum Thema “Die Entdecker oder die Entdeckten. Was kam zuerst?”, was als literarische Antwort für Menschen gedacht war, die keinen Migrationshintergrund haben. Weiter ging es am Montag nach der Kaffeepause mit einem künstlerischen Beitrag des Schauspiels des Staatstheaters und dem Vortrag “Heimat in flüchtigen Zeiten” von Heribert Prantl, der Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung ist und zudem das Ressort Innenpolitik leitet. Es folgte eine Podiumsdiskussion zum Kongressmotto mit Sharon Dodua Otoo, Mekonnen Mesghena, Heribert Prantl, Gari Pavkovic und Idil Baydar. Moderiert wurde sie von Berschkai Ferhad.
Am Dienstag ging es direkt um 9:30 Uhr mit den Fachforen los. Sechs verschiedene Foren liefen dazu parallel, die mit kurzer Unterbrechung durch die Mittagspause bis zum Nachmittag angesetzt waren. Die dort behandelten Themen waren “Europa – Einheit in Vielfalt?”, “Von ‘Wurzeln und Flügeln’”, “Blick zurück nach vorn”, “Ablehnung und Vorurteile überwinden”, “Gemeinsam Gesellschaft gestalten” und “Kann man Wirkung messen?”. Zum Abend hin folgte der Intercultural Slam im Städtischen Museum, außerdem ein Empfang der Stadt Braunschweig mit Oberbürgermeister Ulrich Markurth.
Der Dienstagabend wurde mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen abgerundet, die an verschiedenen Veranstaltungsorten in Braunschweig stattfanden. Unter anderem eine Lesung von Kyra Mevert im LOT-Theater, ein Konzert mit Lyrik aus Syrien und dem Irak in der DRK-Kaufbar und einiges mehr. Weiter ging es dann am Mittwoch im Staatstheater. Der künstlerische Auftakt begann um 9:15 Uhr. Danach gab es den Keynote-Vortrag “Willst du dein Land verändern…” von Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, die darin über die Herausforderungen der modernen Einwanderungsgesellschaft sprach.
Nach dem Vortrag gab es den Club der Visionäre, in dem über die Zukunftsvision Interkultur gesprochen wurde und dem Bild eines neuen Deutschlands. Vom Bundesweiten Ratschlag für kulturelle Vielfalt sprach im Anschluss Idil Baydar. Moderiert wurde von Priya Bathe aus Stuttgart. Der Tag und damit auch der Kongress endeten mit einer Interkulturellen Exkursion in der Stadt Braunschweig.
Auch in diesem Jahr war der Kongress, passend zu seinen Zielen, eine bunte Angelegenheit. Über drei Tage im April fand der 6. Bundesfachkongress Interkultur 2017 statt, der vor elf Jahren in Stuttgart ins Leben gerufen wurde. Es gab viele verschiedene Programmpunkte, in denen es im Kern immer darum ging, wie kulturelle Vielfalt gelebt werden kann. Denn ohne Austausch geht es nicht, wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Das Motto in diesem Jahr lautete “Land in Sicht – Interkulturelle Visionen für heute und morgen”. Neben Keynote-Vorträgen, Foren und Diskussionen gab es auch viele verschiedene kulturelle Beiträge, ob nun in Form von Lesungen oder auch Musik. Diese fanden an verschiedenen Orten in Braunschweig statt.