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In einer Welt, in der Kulturen aufeinandertreffen, entfaltet sich in „Die defekte Katze“ das Drama einer arrangierten Ehe. Mina, eine junge Iranerin, begibt sich auf eine emotionale Reise, als sie nach Deutschland kommt, einem Land, das ihr sowohl fremd als auch faszinierend erscheint. Ihr neues Leben konfrontiert sie mit sprachlichen Barrieren, kulturellen Unterschieden und den Erwartungen einer traditionellen Ehe. Dabei stehen nicht nur Anpassung und Identitätssuche im Mittelpunkt, sondern auch die tiefen menschlichen Emotionen, die durch solch drastische Veränderungen hervorgerufen werden.
Regisseurin Susan Gordanshekan, selbst mit Wurzeln in beiden Kulturen, fängt mit Authentizität die Komplexität des Aufeinandertreffens dieser Welten ein. Ihre filmische Darstellung bleibt dabei nicht nur an der Oberfläche, sondern taucht tief in die Seele ihrer Charaktere ein. Feinsinnig und mit viel Gespür für Details erzählt Gordanshekan von Minas Kämpfen und Triumphen, während sie versucht, sich in einem Land zurechtzufinden, das sie zunehmend als Heimat ansehen möchte.
„Die defekte Katze„, in der internationalen Version als „A Dysfunctional Cat“ bekannt, stellt sich als eine bemerkenswerte und facettenreiche Geschichte dar, welche im Jahr 2018 auf die große Leinwand kam. Mit einer Laufzeit von 93 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 6 zieht dieser Film ein breites Publikum in seinen Bann. Das herausragende Merkmal dieses Werkes ist, dass es das Langfilmdebüt der talentierten Susan Gordanshekan ist. Auf der renommierten Berlinale 2018 feierte er seine beeindruckende Weltpremiere und fand dort in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ seinen Platz.
Der Film entstand unter der Ägide von Gloryfilm, in Koproduktion mit Arte und dem Bayerischen Rundfunk. Dabei erhielt das Drehbuch großzügige Unterstützung von der Cinéfondation, dem begehrten Nachwuchsprogramm des Cannes Film Festivals, und der FFA. Zusätzlich flossen Fördermittel vom FFF-Bayern und dem Bundesministerium für Kultur und Medien in dieses Projekt. Die kreative Kraft hinter dem Drehbuch, Susan Gordanshekan, übernahm ebenfalls die Regie. Im malerischen München wurden im Frühjahr 2017 die Dreharbeiten abgeschlossen. Julian Krubasik nahm dabei die Kameraführung in die Hand, während Frank Müller die Schnittaufgaben übernahm.
Die musikalische Untermalung des Films trägt die unverkennbare Handschrift von Sebastian Fillenberg. Das talentierte Schauspielensemble besteht aus mehreren Akteuren. Pegah Ferydoni brilliert in der Rolle der Mina, während Hadi Khanjanpour den Charakter Kian verkörpert. Azar Shahidi gibt Minas Mutter ein Gesicht und Constantin von Jascheroff spielt Lars. Sophie wird von Henrike von Kuick verkörpert, Arash Marandi schlüpft in die Rolle des Masoud. Marzieh Alivirdi und Massud Rahnama runden den Cast ab, indem sie die Eltern von Kian darstellen. Das Ensemble verleiht dem Film Tiefe, Charakter und Authentizität.
Mina, eine 31-jährige Iranerin, sehnt sich nach einer Ehe. Kian, ein 34-jähriger Assistenzarzt aus dem Iran, lebt in Deutschland. Chronisch Single, folgt er schließlich dem Ratschlag seiner Mutter. Er sucht auf traditionell iranische Weise eine Frau. Mina entscheidet sich für Kian und ein Leben in Deutschland. Doch ihre Ehe erweist sich als herausfordernder als erwartet.
In ihrer ersten Nacht in Deutschland wird die Distanz des Paares deutlich. Sie liegen im Bett und schauen ihr Hochzeitsvideo. Es ist ihre einzige gemeinsame Verbindung. Diese Intimität ist für zwei Fremde überwältigend. Anfängliche Schwierigkeiten mit Sex verschwinden mit wachsendem Vertrauen. Mina erkundet das Leben: Sie schwimmt, tanzt und öffnet sich. Kian bleibt konzentriert und ehrgeizig. Die Zukunft wirkt vielversprechend.
Doch Risse zeigen sich bald in ihrer Beziehung. Eine defekte Katze tritt in ihr Leben und spiegelt ihre Probleme wider. Mina wird untreu, woraufhin Kian reagiert, indem er sie einsperrt. Erst als sie die Erwartungen, sowohl eigene als auch die von anderen, hinter sich lassen, scheint eine positive Wendung möglich.
In „Die defekte Katze“ steht das Schicksal einer jungen Iranerin im Mittelpunkt, die nach Deutschland immigriert. Die Hauptfigur Mina, einfühlsam verkörpert von der in Teheran geborenen Pegah Ferydoni, durchlebt die Herausforderungen einer arrangierten Ehe in einer fremden Kultur. Regisseurin Susan Gordanshekan, die selbst in beiden Kulturen verwurzelt ist, präsentiert die Schwierigkeiten der Annäherung mit Authentizität. Dabei werden auch Parallelen zu Tevfik Başers Film „40 qm Deutschland“ sichtbar, einem weiteren Einwandererdrama.
Gordanshekan wählt für ihre Erzählung einen radikal reduzierten Stil. Sie verleiht dem Drama eine dokumentarische Anmutung, wobei die Szenen eher an Momentaufnahmen einer Langzeitdoku erinnern als an einen konventionellen Spielfilm. Dieser Ansatz führt zwar zu einem fehlenden Handlungsfluss, intensiviert jedoch die emotionale Wirkung der Eheszenen. Besonders kraftvoll sind Szenen, in denen das Paar seine Distanz und Fremdheit zueinander thematisiert.
Interessante Details offenbaren Minas inneren Wandel: Eine Geste im Flugzeug zeigt ihre erste Befreiung vom Kopftuch, während ein Schwimmbadbesuch ihre ambivalenten Gefühle gegenüber westlichen Normen aufdeckt. Trotz der ernsten Tonalität des Films lässt Gordanshekan das Drama mit einer versöhnlichen Note enden, wobei eine Katze – Symbol der dysfunktionalen Ehe – eine Schlüsselrolle spielt.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API