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Die Rohstoff Expedition zeigt das Leben eines Handys, das für viele von uns als Besitz schon selbstverständlich geworden ist. Die meisten Menschen haben mittlerweile ein Smartphone in ihrer Tasche und benutzen es alltäglich. Und oftmals dauert es auch nicht lange, bis ein Gerät durch ein neues Handy ersetzt wird. Dabei spielt es oft auch keine Rolle, ob das alte Smartphone noch gut funktioniert hat oder nicht. Allerdings ist es geboten, mal einen genaueren Blick auf das Gerät zu werfen, das so viele Menschen tagtäglich benutzen.
Und es zeigt sich, dass in einem Smartphone viel mehr drin steckt, als nur die tollen Funktionen, die viele Leute immer wieder benutzen. Denn so ein Gerät braucht viele verschiedene Ressourcen, um überhaupt funktionieren zu können.
Insofern ist es spannend zu sehen, wie das Innenleben aussieht und was das auch für das Thema der Nachhaltigkeit bedeutet. Das entsprechende Projekt gehört zum Wissenschaftsjahr 2012, bei dem es um wichtige Zukunftsfragen geht. Mehr zur Rohstoff Expedition und dem Leben eines Handys gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Das Wissenschaftsjahr 2012 hat viele spannende Projekte zu bieten. Es steht unter dem Motto „Zukunftsprojekt Erde“, sowie „das Leben eines Handys“, und dreht sich natürlich um die Frage, wie man die Zukunft für die Erde und Menschen besser gestalten kann. Nachhaltigkeit ist ein ganz wichtiges Thema. Niemand will wirklich auf den Lebenskomfort verzichten, den sich die Menschheit in großen Teilen erarbeitet hat, aber gleichzeitig müssen im Grunde viele einschneidende Entscheidungen getroffen werden. Und es betrifft meist den Alltag. Das zeigt auch sehr gut das Projekt der Rohstoff Expedition, denn hierbei geht es um das Smartphone, das heute von so vielen Menschen ganz selbstverständlich den ganzen Tag genutzt wird.
Das Projekt der Rohstoff Expedition ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit diesem Projekt will man gezielt für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, was insbesondere auch eine Frage ist, wenn es um die Nutzung von Ressourcen geht. Man richtet sich dabei an Schüler ab 14 Jahren, damit diese einen Eindruck davon gewinnen können, wie ressourcenreich ein Smartphone aufgebaut ist und was das konkret bedeutet. Entsprechend wurden Materialien für den Unterricht erstellt und auch eine Aktion gestartet, bei der bundesweit Handys gesammelt wurden.
Damit das Projekt „Das Leben eines Handys“ umgesetzt werden konnte, hat man auch mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet. Unter anderem das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und auch das Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. Mit an Bord waren zudem die vier großen Netzbetreiber der E-Plus Gruppe, Telefonica, Telekom und Vodafone.
Damit auch die Kinder und Jugendlichen Zugang zum Thema finden können, wurden Lern- und Arbeitsmaterialien entwickelt. Diese Hefte können von Lehrern direkt im Unterricht eingesetzt werden und haben eine passende Unterteilung. Nach der Einführung folgen drei Module. In denen wird beschrieben, wie ein Handy entsteht, wie es genutzt wird und außerdem, wie Recycling und Wiederverwertung für Handys funktionieren. Es folgt danach ein Theorieteil für die Lehrkräfte. Zudem gibt es einen Aufgabenteil für die Schüler, in dem auch Tipps zum Thema zu finden sind.
Das Institute for Advanced Sustainability Studies aus Potsdam hat zudem die Handy Rohstoffbox entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Koffer, in dem verschiedene Mineralien und Erze zu finden sind, die eben als Stoffe in einem Handy gebraucht werden. Neun verschiedene Rohstoffe sind in ihrer natürlichen Form zu finden. So kann man viel anschaulicher zeigen, dass eben am Anfang eines jeden Smartphones erst einmal diese Stoffe stehen, die zum einen gewonnen und dann auch noch verarbeitet werden müssen. Unter anderem sind darin Bauxit und Quarz zu finden. Diese Box kann ebenfalls im Unterricht verwendet werden, sodass Schüler die Rohstoffe anfassen und sich darüber austauschen können.
Ein Handy durchläuft verschiedene Phasen, die von der Entstehung bis zur Wiederverwertung ablaufen. Im ersten Schritt gilt es die Rohstoffe zu sammeln, was nicht so einfach ist. Über 60 verschiedene Rohstoffe stecken in einem Smartphone, davon sind ungefähr 30 den Metallen zuzuordnen. Kupfer spielt eine ganz große Rolle. Man kann sich also vorstellen, dass sehr viele Tonnen zusammenkommen, wenn für die gesamte Welt Milliarden Smartphones entstehen. Dabei müssen die Rohstoffe teilweise in sehr aufwendigen Verfahren gewonnen werden. Umweltschäden und Ausbeutung gehören dabei mit zur Tagesordnung.
Wenn alle Rohstoffe beisammen sind, werden die Smartphones produziert. Auch hier wird die Umwelt belastet, denn es braucht erneut viele Ressourcen und natürlich auch Energie, damit dieser Prozess ablaufen kann. Gefährliche Chemikalien sind oft im Spiel, die zum Beispiel ins Grundwasser fließen können. Auch gehört dann der Transport mit auf die Rechnung, für den ebenfalls Energie verbraucht wird. Sobald das Smartphone dann genutzt wird, bleibt es nicht dabei. Denn die Geräte werden regelmäßig geladen und die Nutzung, also Internet, Telefonieren oder Kurznachrichten, verbraucht ebenfalls Strom.
Hat das Gerät dann ausgedient, werden im besten Fall die Teile recycelt, was zumindest einige Ressourcen und Energien in der Produktion einsparen kann. Aber auch Recycling ist teilweise ein aufwendiger Prozess. Zudem wird hier klar, dass der Energieverbrauch steigt, je kürzer die Lebensspanne eines solchen Gerätes ist. Je kürzer es genutzt wird, desto schneller müssen auch neue Handys produziert werden.
Mit der Rohstoff Expedition wurde gleichzeitig auch eine Aktion gestartet, bei der bundesweit alte Handys gesammelt worden sind. Dafür wurden Handy Sammelboxen verteilt, die noch bis zum 31. März 2013 gefüllt werden können. Schulen können gemeinsam an der Sammelaktion teilnehmen und es warten dafür sogar Preise. Dafür mussten die Boxen bis zum 15. November 2012 eingeschickt werden.
Drei Plätze gibt es. Der 1. Preis sind 5.000 Euro für die entsprechende Gewinner-Schule. Die beiden nächsten Plätze können sich noch über 2.500 Euro und 1.000 Euro freuen. Die eingesammelten Handys werden dann geprüft und entweder als gebrauchte Geräte verkauft oder gezielt recycelt.
Wissenschaftsjahre werden schon seit Anfang des Jahrtausends durchgeführt. Dahinter steht das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das zusammen mit der Initiative Wissenschaft im Dialog arbeitet. Ziel dieser ausgerufenen Jahre bestehen darin, ein bestimmtes Thema der Wissenschaft in den Fokus zu stellen. Im letzten Jahr war es die Gesundheitsforschung, die man näher betrachtete. Für 2012 hat man sich für „Zukunftsprojekt Erde“ als Thema entschieden. Kern dieses Jahres ist, dass man sich mit nachhaltigen Entwicklungen beschäftigt, was ganz unterschiedliche Bereiche betrifft. Unter anderem den Klimawandel, die Landwirtschaft oder auch die Frage nach der Biodiversität.
Viele Menschen benutzen ihr Smartphone oder Handy, aber die wenigsten denken wohl darüber nach, was eigentlich genau in so einem Gerät steckt. Dabei ist so ein Gerät ein wahrer Weltreisender, stecken doch enorm viele Rohstoffe aus der ganzen Welt darin. Und die Gewinnung dieser Rohstoffe, zum Beispiel seltene Erden, erfordert sehr viel Aufwand, was nicht selten zulasten der Umwelt und der Arbeiter geht. Auch in der Produktion sieht das teilweise nicht anders aus. Dazu kommen der Transport und die regelmäßige stromintensive Nutzung. Im Projekt „Die Rohstoff Expedition“ wurde das untersucht und für Schüler aufbereitet, die sich so ein Bild dieses wichtigen Themas machen konnten. Das Projekt war Teil des Wissenschaftsjahres 2012, das unter dem Motto „Zukunftsprojekt Erde“, mit dem Blick auf das Leben eines Handys steht.