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In „Die Summe meiner einzelnen Teile“ erzählt Regisseur Hans Weingartner die Geschichte von Martin Blunt, einem jungen Mathematiker, der nach einem Psychiatrieaufenthalt versucht, sein Leben neu zu ordnen. Die Herausforderungen beginnen, als er feststellt, dass seine frühere Existenz zerbrochen ist. Seine Freundin hat sich von ihm getrennt, und seine Arbeitsstelle ist nicht mehr verfügbar. Martins Versuch, wieder Anschluss zu finden, scheitert, und er rutscht in Obdachlosigkeit und Isolation ab. Die Begegnung mit dem russischsprachigen Waisenjungen Viktor wird zum Wendepunkt in seinem Leben. Zusammen flüchten sie in den Wald, um dort ein neues Leben zu beginnen, weit entfernt von den Zwängen der Gesellschaft.
Ihre Zeit im Wald markiert eine Phase des Friedens und der Freiheit, die sie in der modernen Welt vermisst haben. Mit einfachen Mitteln errichten sie eine Hütte und leben in Einklang mit der Natur. Diese Idylle wird jedoch jäh unterbrochen, als die Außenwelt in Form eines Försters auf sie aufmerksam wird. Martins Traum von einem unabhängigen Leben fernab gesellschaftlicher Normen und Erwartungen bricht zusammen, als er verhaftet wird. Viktor verschwindet spurlos. Trotz der kurzlebigen Hoffnung auf ein alternatives Dasein, zeigt der Film eindrucksvoll, wie schwierig der Ausbruch aus den vorgegebenen Lebenswegen ist. „Die Summe meiner einzelnen Teile“ ist somit nicht nur eine Erzählung über Freundschaft und Ausbruchsversuche, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Grenzen der Freiheit in unserer Gesellschaft.
Hans Weingartner führte 2011 bei „Die Summe meiner einzelnen Teile“ Regie. Das Drama erzählt eine mitreißende Geschichte. Peter Schneider spielt Martin Blunt, einen Mann auf der Suche nach Sinn. An seiner Seite sehen wir Henrike von Kuick als Lena und Timur Massold in der Rolle des Viktor.
Die Musik komponierte Björn Wiese, während Henner Besuch die Kameraführung übernahm. Der Schnitt lag in den Händen von Dirk Oetelshoven und Andreas Wodraschke. Der Film erhielt 2012 zwei Nominierungen beim Deutschen Filmpreis. Eine für Hans Weingartner für die beste Regie. Die andere galt Peter Schneider für seine Hauptrolle. Die Produktion leiteten Jonas Dornbach und Hans Weingartner. Julia Jentsch und Andreas Leupold bereichern den Cast als Petra und Martins Vater.
Martin, frisch aus der Psychiatrie entlassen, findet sich rasch in einer Spirale der Isolation wieder. Seine Stelle ist weg, persönliche Dinge muss er bei der Exfreundin abholen. Die Realität entgleitet ihm zunehmend, verfolgt von dem Gefühl, beobachtet zu werden. Seine Zuflucht sucht und findet er in der Mathematik, doch das reicht nicht aus. Am Stadtrand begegnet er Viktor, einem russischsprachigen Jungen. Zusammen flüchten sie in die Natur, weg von gesellschaftlichen Zwängen. Dort beginnen sie ein alternatives Leben, bauen eine Hütte und erkunden die Umgebung. Ihre Freundschaft wächst, ebenso die Verbundenheit zur Natur.
Ihre Idylle wird jäh unterbrochen, als ein Förster Martin entdeckt und die Behörden alarmiert. Martins Hütte wird zerstört, und er landet in Gewahrsam. Doch er gibt nicht auf und flieht, bevor er wieder in die Psychiatrie muss. In seiner Verzweiflung überfällt er einen Mann, der ihn einst angefahren hatte, und nimmt dessen Geld. Sein Plan: mit Viktor und einer neuen Bekanntschaft nach Portugal zu einer Hippie-Kommune zu fliehen. Die Reise beginnt voller Hoffnung, doch Martins Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln.
Auf dem Weg nach Portugal, mit dem Ziel Freiheit und Frieden, spitzt sich Martins Situation dramatisch zu. Das Trio erlebt kurzzeitig das Gefühl unbeschwerter Freiheit, doch die Schatten der Vergangenheit holen Martin ein. Trotz seiner Bemühungen, ein neues Leben zu beginnen, kann er den Konsequenzen seiner Handlungen nicht entkommen. Die Geschichte endet in einem dramatischen Höhepunkt, der zeigt, wie schwer es ist, dem Griff der Gesellschaft und der eigenen Dämonen zu entfliehen. Martins Geschichte ist eine tragische Erinnerung daran, dass der Weg zur Selbstfindung oft steinig ist und manchmal an unerwarteten Stellen endet.
Hans Weingartner greift in „Die Summe meiner einzelnen Teile“ erneut das Thema psychischer Labilität auf. Er skizziert das Porträt eines Menschen, der am Rande der Gesellschaft steht und sich in eine alternative Realität flüchtet. Der Film zeigt Martin Blunt, gespielt von Peter Schneider, der nach einem Psychiatrieaufenthalt sein Leben neu ordnen möchte, doch schnell an den realen Bedingungen scheitert. Seine Begegnung mit dem jungen Viktor führt beide in eine scheinbar idyllische Natur, fernab der städtischen Kälte. Diese Phase im Wald symbolisiert eine kurzlebige Utopie, die unweigerlich von der harten Wirklichkeit eingeholt wird. Weingartners Darstellung einer gnadenlosen Gesellschaft und der Fluchtversuch seiner Figuren in eine bessere Welt hinterlassen einen nachdenklichen Eindruck.
Der Regisseur bedient sich dabei visuell und thematisch einschlägiger Motive, die das Scheitern dieser Flucht vorzeichnen. Besonders die Kameraarbeit von Henner Besuch fängt die Tristesse des urbanen Daseins sowie die flüchtige Schönheit der Natur eindrucksvoll ein. Die Beziehung zwischen Martin und Viktor, sowie Martins zaghafter Versuch einer neuen Bindung mit Lena, bieten Momente echter menschlicher Nähe und Wärme. Doch Weingartner lässt den Zuschauer nicht im Unklaren über das vorbestimmte Ende dieser Konstellation. Seine Kritik an der Gesellschaft und deren Institutionen, die er als Teil des Problems ansieht, durchzieht das gesamte Werk. Der Film „Die Summe meiner einzelnen Teile“ besticht durch seine kritische Auseinandersetzung mit der Realität und hinterlässt ein starkes Plädoyer für das Träumen eines besseren Lebens, auch wenn es unerreichbar scheint.
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