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„Neuland“ ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2013 und erzählt über die Integrations- und Berufswahlklasse in der Schweiz (Basel). Die ganzen Schüler kommen aus allen möglichen Ländern und es wird aufgezeigt, wie sie trotz der sprachlichen Barriere miteinander kommunizieren. Vor allem die Themen „Balkan“, „Jugend“, „Sozialarbeit“, „Helfen“ und „Pädagogik“ spielen eine große Rolle. Insgesamt geht der Film hundert Minuten lang und hat eine Altersfreigabe ab zwölf Jahren.
Der Film „Neuland“ wurde unter der Regie von Anna Thomann gedreht, die auch das dazugehörige Drehbuch verfasst hat. Produziert wurde der Film in der Schweiz von Rolf Schmid und Stefan Eichenberger. Für die musikalische Untermalung sorgten Jürg von Allmen, David Rehorek, Jaro Milko und Eric Gut, während sich um die Kamera und den Schnitt Gabriela Betschart, Andreas Arnheiter und Anna Thommen gekümmert haben.
Die Besetzung bestand aus dem Lehrer Christan Zigg und dessen Schüler und Schülerinnen Nazlije Aliji, Ismail Aliji, Andreas Schulheiss und Ehsanullah.
Wer sich für Integration und Pädagogik interessiert, kann durch diesen Film viel lernen und in die eigene Arbeit mitnehmen.
Der Klassenlehrer Christian Zingg kümmert sich um Schülerinnen und Schüler, die alle aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten kommen. Alle Jugendliche sind mit einer bestimmten Hoffnung und voller neuer Träume in die Schweiz nach Basel gereist, weil sie dort eine bessere Perspektive für ihr Leben haben als in ihrer Heimat. Alle Schüler setzen ihre ganze Hoffnung in Christian, der sie durch diese schwere Zeit führen muss. Schließlich muss ihnen einer den Weg weisen.
Es wird gezeigt, wie die Schüler innerhalb von zwei Jahren eine neue Sprache und Kultur erlernen müssen, um sich in der Schweiz selbstständig zurechtfinden zu können. Christian hat dabei nur ein Ziel vor Augen: Er möchte, dass die traumatisierten Schüler einen wunderbaren Einstieg in ihr neues Berufsleben haben und ihre Vergangenheit hinter sich lassen können.
Der Film zeigt viele Emotionen, innere Anspannung und Sensibilität, die ein Lehrer mit seinen Schülern in einer Integrationsklasse durchleben muss. Er steht nämlich mit beiden Beinen im Leben und kennt die Realität, die manchmal sehr hart sein kann. Trotz allem setzt Christian seine Ziele hoch, die von pädagogischer und humaner Natur sind. Er zeigt viel Leidenschaft und Kompetenz. Jeder Lehrer sollte sich an Christian ein Beispiel nehmen, denn jede Schule sollte heutzutage integrativ und pädagogisch arbeiten, damit man auf eine bessere Zukunft hoffen kann.
Eine weitere Botschaft des Dokumentarfilms ist, dass Integration wirklich möglich ist. Sie wird jedoch nur möglich, wenn man sich an bestimmte menschliche, institutionelle, politische und finanzielle Voraussetzungen hält. Schließlich ist für alle Migranten die Schweiz ein „Neuland“, das sie erst einmal kennenlernen müssen.
Bevor die Schüler nämlich in die Schweiz gekommen sind, mussten sie weit reisen und das teilweise mit Flugzeugen, Zügen, Bussen, Booten oder sogar zu Fuß. Sie mussten viel Geld in diese Flucht investieren, ohne zu wissen, auf welche Risiken sie sich da eigentlich eingelassen haben.
Im Film stehen die schulischen Leistungen im Vordergrund, sowie auch die privaten Probleme der Schüler. Christian kann sich am Anfang jedoch nicht um die emotionalen Bedürfnisse seiner Schüler kümmern. Ehsanullah würde viel lieber arbeiten wollen, damit er seiner Familie Geld nach Afghanistan schicken könnte. Er hat gar keine Zeit mit Lernen zu verschwenden. Christian versteht sein Problem, will es aber nicht dulden, dass er die Schule deshalb verlässt. Trotz der ganzen Konflikte schwärmen die Schüler von Christian, da sie wissen, dass Christian sie niemals im Stich lassen würde.
Ein anderer Migranten-Schüler musste über die Berge zu Fuß kommen. Nazlije und Ismail sind zwei albanische Geschwister, die aufgrund der familiären Probleme die Heimat schnell verlassen mussten. Nazlije konnte in der Altenpflege arbeiten, während Ismail eine Lehrstelle in einer Sanitärfirma findet.
Christian macht den Schülern definitiv keine Illusionen, doch er will ihnen den beruflichen Einstieg erleichtern. Am wichtigsten ist es für ihn, dass die Schüler an sich glauben. Er ist wirklich eine Lehrerpersönlichkeit, die einen auf eine bessere Zukunft hoffen lässt.
Der Film „Neuland“ bewirkt, dass immer mehr Leute erfahren, dass die Schweiz ein hervorragendes Einwanderungsland ist. Trotz der ganzen Geschehen aus der Vergangenheit, ist Integration auch heute noch ein wichtiges Stichwort in der Schweiz. Die Regisseurin Thommen hat erreicht, dass man den ganzen Schülern nachempfinden kann und das keiner von ihnen in deren Haut stecken möchte. Außerdem wird einem durch den Film bewusst, dass das Lehrer-Dasein ein Knochenjob ist. Der Lehrer Christian verkörpert seine Rolle perfekt und die Zuschauer begleiten ihn auf eine emotionale Reise, die zeigt, wie schwer es für Migranten ist, sich in ein neues Land zu integrieren.
Außerdem wird gezeigt, dass das Schulsystem in der Schweiz sich von den anderen Schulsystemen unterscheidet. Alle sollen hier die Chance bekommen, neu anzufangen und in ihrer neuen Heimat besser zu leben als in ihrer Ehemaligen. Da der Film so wunderbar bei den Zuschauern angekommen ist, erhielt er den Preis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm, den Horizonte Filmpreis, den SOS-Filmpreis, sowie noch viele weitere Auszeichnungen.
Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API