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Das Jahr 2017 spielt für die Kirche eine wichtige Rolle, denn in diesem Jahr wird das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert. Doch genau darum geht es jetzt in der Ausstellung “Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt” nicht. Diese ist zeitlich viel früher ansetzt und findet mit der Reformation ihr Ende. Die Rede ist von der gemeinsamen Vergangenheit von Protestanten und Katholiken.
Was immerhin einen Zeitraum von rund 1.500 Jahren umfasst. Die Ausstellung wirft einen genaueren Blick auf die Päpste, die in dieser Zeit herrschten und auf unterschiedliche Art und Weise in die Geschichte eingegangen sind. Diese lange Geschichte umfasst eine Reise von Rom bis in die ganze Welt. Los geht es mit Petrus, dem viele Kirchenoberhäupter folgen sollten. In den Reiss-Engelhorn-Museen lässt sich die Historie des Papsttums nachvollziehen. Die Ausstellung läuft noch bis November. Mehr dazu in diesem Artikel.
Heute erscheint die Stellung des Papstes gefestigt. Das wissen vor allem viele Katholiken zu schätzen, die darin eine lange Tradition sehen. Doch die Geschichte des Papsttums kennt viele unterschiedliche Episoden, was nicht verwundert bei einer Kirchengeschichte, die vor rund zweitausend Jahren ihren Anfang genommen hat und vorläufig im späten Mittelalter in der Reformation gipfelte. Die Ausstellung “Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt” richtet ihren Blick absichtlich bis zum 16. Jahrhundert, also noch vor der Reformation und somit Teilung der Kirche. Zu sehen ist sie in den Reiss-Engelhorn-Museen, wo sie am 21. Mai eröffnet wurde und noch bis zum 26. November 2017 zu sehen sein wird.
Wer die Ausstellung sehen möchte, muss das Museum Zeughaus C5 aufsuchen, das zu den Reiss-Engelhorn-Museen gehört. Parallel dazu gibt es auch Informationen auf der offiziellen Webseite. Hier gibt es auch einen Podcast anzuhören, in dem Kulturredakteur Jörg Tröger und Geschichtsprofessor Stefan Weinfurter zum Thema sprechen. In der Ausstellung selbst gibt es interessante Stücke zu sehen, zu denen auch Leihgaben des Vatikans gehören. Erarbeitet wurde die Ausstellung von den Reiss-Engelhorn-Museen in Zusammenarbeit mit den Vatikanischen Museen, dem Archivio Segreto Vaticano, der Fabrrica di San Pietro, der Biblioteca Apostolica Vaticana und der Universität Heidelberg.
Es ist kein Zufall, dass diese Ausstellung in Mannheim stattfindet, da die Stadt einen Bezug zum Papsttum hat. Gleich drei Päpste haben den Südwesten Deutschlands bereist. Das waren der Gegenpapst Johannes XXIII, Leo IX. und Eugen III. Aufgrund ihrer Anwesenheit in der Gegend gibt es auch heute noch Spuren in Form von Bischofsstädten und umfangreichen Klosteranlagen. Auch in Mannheim hat sich für längere Zeit ein Papst aufgehalten, sodass es in der Ausstellung auch den Bereich “Papstgeschichten im Südwesten” gibt. An den “Mannheimer Papstgeschichten” beteiligen sich Partner aus der Kultur, Kirche und dem Einzelhandel.
Während die Ausstellung läuft, wird es über die Monate hinweg verschiedene Veranstaltungen geben, die entweder im Museum oder an anderen Stellen der Region stattfinden werden. In Frankfurt findet Anfang Juni eine Führung zum Thema “Luther und sein Papst” statt. Einen Vortrag zu “Ein Wormser auf dem Papstthron” wird es am selben Tag in Worms geben. Weitere Führungen im Juni sind “Ein ‘Zweites Rom’ an der Mosel” in Trier, “Im Zeichen des Kreuzes” in Heidelberg, “Abendführung mit Orgelkonzert” in Wertheim, “Bischöfe, Kaiser, Kurfürsten” in Ladenburg und “Päpstliche Geschichten aus Bronnbach”. In den Reiss-Engelhorn-Museen darf man sich am 17. Juni auf das Event “Dem Papstschuhmacher über die Schulter geblickt” freuen.
Weitere Veranstaltungen, die zum Ausstellungsthema passen, sind die “Heilige Messe mit Gregorianischem Choral” in Wertheim, die Führung “Geschichte(n) und Skandale um die Päpste in 1.500 Jahren”, “Eine Deutschlandreise auf den Spuren der Päpste” in Mainz und die Vorträge “Spott und Hohn” sowie “Frauenheld, Humanist und spätberufener Kardinal”. Eine Übersicht der anstehenden Veranstaltungen gibt es auf der Webseite der Papst-Ausstellung. Ein weiteres Highlight wird es am 9. Juli mit dem ökumenischen Kirchentag geben. Eine Reise in die frühe Vergangenheit der katholischen Kirche gibt es mit der Führung “Die Päpste in der Antike”.
Wer noch mehr Informationen zur Ausstellung haben möchte, kann dazu Filme anschauen, die auch online verfügbar sind. Ferner gibt es einen Audio-Podcast, der ebenfalls über die Webseite angehört werden kann. Dort gibt es zudem eine Galerie mit Portraits der vielen verschiedenen Päpste.
Hier finden Sie eine Liste der letzten zehn Führer der römisch-katholischen Kirche, einschließlich ihrer Amtszeiten. Diese Übersicht reicht von der jüngsten Amtseinführung bis zurück ins frühe 20. Jahrhundert, und verdeutlicht die langen Perioden geistlicher Führung und historischer Ereignisse, die während ihrer Amtszeiten stattfanden.
Es wäre weit gefehlt, wenn man die Geschichte der Päpste nur aus rein kirchlicher Sicht betrachten würde. Von der Antike an bis zur Reformation waren es immerhin schon rund 1.500 Jahre Kirchengeschichte, die bis dahin vor allem Europa und darüber hinaus dann auch die Welt geprägt haben. Mittendrin die Rolle des Papstes, dem sogenannten Vertreter Christis auf Erden und Oberhaupt der Kirche und späteren katholischen Kirche. Die Geschichte der Päpste reicht bis Petrus zurück und kann jetzt eindrücklich in der Ausstellung “Die Päpste und die Einheit der Lateinischen Welt” zurückverfolgt werden. Viele Ausstellungsstücke stammen aus dem Vatikan. Die Ausstellung läuft noch bis zum 26. November 2017.