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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat viele verschiedene Programme, in denen ganz unterschiedliche Aspekte behandelt werden. Unter der Kurzbezeichnung SPP 1738 nähert man sich dem Thema “Neue Funktionen von nicht kodierenden Ribonukleinsäuren während der Entwicklung, Plastizität und Erkrankung des Nervensystems” an. Das Schwerpunktprogramm 1738, das der Medizin und Biologie zugeordnet werden kann, lief von 2014 bis 2023 und ist jetzt zu einem Abschluss gekommen.
Über die Jahre sind viele verschiedene Projekte entstanden, die sich mit dem Thema und dem Schwerpunkt beschäftigt haben, um verschiedene Fragestellungen zu klären. Es wurde eine eigene Webseite aufgebaut, auf der die Forschungsergebnisse dargestellt und geteilt worden sind. Das Thema ist keines, das sich jedem direkt erschließt, sofern man nicht irgendwie mit Medizin oder Biologie zu tun hat. Grundsätzlich geht es um die Verbindung von nicht-kodierten RNAs und deren Zielgenen. Es ist ein komplexes Thema, das viele verschiedene Aspekte umfasst. Mehr zu diesem Schwerpunktthema SPP 1738 in diesem Artikel.
Ins Leben gerufen wurde dieses der Biologie und Medizin zuzuordnende Schwerpunktthema im Jahr 2014. Womit es neun Jahre lief, ehe es jetzt zu einem Abschluss gekommen ist. Dahinter steht die Deutsche Forschungsgemeinschaft, deren Zweck darin besteht, die Forschung und Wissenschaft in Deutschland zu fördern. Das Thema, das unter der Kennnummer SPP 1738 bekannt ist, behandelt die funktionale Interaktion, die zwischen nicht-kodierten RNAs (ncRNAs) und ihren Zielgenen besteht. Man will die entsprechenden molekularen Mechanismen verstehen und schlussendlich kausale Verbindungen entdecken, die zu neurologischen Erkrankungen führen können. Damit zeigt sich auch die Bedeutung des Forschungsthemas.
Das Schwerpunktprogramm wurde interdisziplinär angegangen, da man sich auf diesem Wege die besten Ergebnisse erhofft hat. Es gab sowohl Grundlagenforschung als auch hinsichtlich klinisch-orientierter Gesichtspunkte. In den Blick nahm man dabei vor allem auch die neu entdeckten ncRNA-Klassen, zu denen miRNA, endo-siRNA, piRNA und lincRNA gehören. Man untersuchte die verschiedenen Entwicklungen von Nervensystemen und im Erwachsenenalter, wobei man die Komplexitätsebenen berücksichtigte, die bezüglich der molekularen Maschinen und zellulären Netzwerken bestehen.
Ziel ist beim Schwerpunktprogramm 1738, dass man Nervenerkrankungen besser verstehen und dann auch behandeln lernt. Die Bandbreite an Nervenerkrankungen ist groß und manche davon auch sehr bekannt. Es gibt oft Überschneidungen, teilweise aber gravierende Unterschiede. Bekannte Erkrankungen dieser Art sind zum Beispiel Epilepsie, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Alzheimer-Demenz, Migränen, Tinnitus, Schlaganfall und auch Bandscheibenvorfälle und Depressionen. Die Notwendigkeit ist also groß, Nervenerkrankungen besser zu verstehen. In den letzten Jahren sind schon wichtige Fortschritte gemacht worden, aber es gibt nach wie vor viele dunkle Flecken im Wissensstand.
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Projekte ins Leben gerufen, die dem SPP 1738 zugeschrieben werden können. Dazu zählen “Charakterisierung der sncRNA715 Synthese in Oligodendrozyten, ihrer funktionellen Bedeutung für die Myelinisierung und Identifizierung neuer RNA-Transportgranula-assoziierter ncRNAs”, “Die Funktion der nichtkodierenden RNAs Malat1 und 7SK bei Motoneuronerkrankungen”, “Die Rolle nicht-kodierender RNAs in adulten neuralen Stammzellen und der adulten Neurogenese der Maus”, “Funktionale Evaluierung von Microrna-Netzwerken neuronaler Differenzierung in Zellmodellen mit limitiertem und vollständigem Differenzierungsvermögen”, “Gewebespezifische analyse von ncRNAs und deren Funktionen im sich entwickelnden Nervensystem der Taufliege” und auch “Quantitative Interaktionsstudien zur in vitro and in vivo Charakterisierung von lncRNAs”. Genauere Informationen lassen sich auf der SPP 1738 Seite der DFG finden.
Im August 1951 wurde die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn ins Leben gerufen. Deren Ziel besteht seitdem darin, die Wissenschaft und Forschung in Deutschland zu fördern. Dafür wird jährlich ein Etat zur Verfügung gestellt, der in die Höhe von Milliarden geht. Getragen werden diese Gelder zu einem Drittel von den Ländern und zu zwei Dritteln vom Bund. Die DFG ist fachübergreifend und hat viele Mitglieder, von denen die meisten Forschungseinrichtungen und Hochschulen sind. Auch die Akademien der Wissenschaften gehören der DFG an, die nach wie vor ihren Sitz in Bonn hat. Als ihr Vorläufer kann die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft angesehen werden.
In der Satzung ist festgelegt, dass man Forschung der höchsten Qualität fördern möchte. Die Ansätze sollen dabei aus der Wissenschaft selbst heraus erfolgen, wobei man sich einer Erkenntnis geleiteten Forschung verschrieben hat. Es werden ganz unterschiedliche Projekte finanziert. Dazu gehören Wettbewerbe, Begutachtungen, Bewertungen und Forschungsvorhaben. Es werden Rahmenbedingungen aufgestellt, sodass ein Standard herrscht, an den sich alle Wissenschaftler und Forschende richten können. Zudem soll auch der Dialog mit der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gefördert werden.
Nervenerkrankungen sind allgegenwärtig und allgemein bekannt. Dazu gehören Multiple Sklerose und Epilepsie, ebenso aber auch Schlaganfälle und Depressionen. Auch wenn sich in der Hinsicht schon sehr viel in den letzten Jahrzehnten getan hat, gibt es nach wie vor offene Fragen. Diese müssen geklärt werden, wenn man in Zukunft viele dieser Krankheiten zielsicher und mit hoher Wahrscheinlichkeit heilen möchte. Daher war auch das Schwerpunktprogramm 1738 der Deutschen Forschungsgemeinschaft so wichtig, das von 2014 bis 2023 lief und viele verschiedene Themen umfasste, die sich mit kausalen Verbindungen von nicht-kodierten RNAs und neurologischen Erkrankungen beschäftigten. Die Ergebnisse und einzelne Projekte können auf der Seite der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingesehen werden.