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In „Takva – Gottesfurcht“ begleiten wir Muharrem, einen bescheidenen und frommen Mann, dessen Leben sich um seine religiöse Hingabe dreht. Dieser einfache, zurückgezogene Mann findet sich plötzlich in einer Welt wieder, die seinen festen Glaubensgrundsätzen fremd ist. Die Geschichte beginnt in der Stille seines schlichten Lebens, geprägt von Gebet und Enthaltsamkeit. Muharrems außergewöhnliche Frömmigkeit zieht die Aufmerksamkeit des Scheichs eines Sufi-Ordens auf sich. Dieser bietet ihm eine unerwartete Gelegenheit: die Verwaltung der Ordensimmobilien.
Mit dieser neuen Verantwortung betritt Muharrem eine Welt, die ihm bis dahin unbekannt war. Er sieht sich mit moralischen Dilemmata konfrontiert, die seine tief verwurzelten Glaubensüberzeugungen herausfordern. Seine Begegnungen mit den Widersprüchen der modernen Gesellschaft stellen seine Vorstellungen von Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit auf die Probe. Muharrems Reise ist eine Achterbahn der Emotionen, in der er zwischen seinen religiösen Überzeugungen und den Versuchungen des weltlichen Lebens schwankt.
„Takva – Gottesfurcht“ ist ein türkisches Drama aus dem Jahr 2006. Die Regie übernahm Özer Kızıltan. Als Produzenten fungierten Sevil Demirci, Fatih Akın, Andreas Thiel und Önder Çakar. Erkan Can, Meray Ülgen und Güven Kıraç brillieren in den Hauptrollen. Der Film, produziert von Yeni Sinemacılar und Corazón International, fasziniert mit seiner authentischen Darstellung. Önder Çakar verfasste das Drehbuch, während Gökçe Akçelik für die Musik verantwortlich war. Soykut Turan führte die Kamera und Andrew Bird schnitt den Film.
Takva erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Beim Antalya Golden Orange Film Festival 2006 räumte er ab. Es gab Preise für den besten Darsteller, das beste Szenenbild und mehr. Auch beim International Istanbul Film Festival 2007 wurde Erkan Can als bester Darsteller geehrt. Der Film gewann den Herz Sarajevos Preis beim Sarajevo Film Festival 2007. Zudem war Takva für den Fassbinder-Preis 2007 nominiert. Trotz seiner Nominierung für den Oscar 2008 als bester fremdsprachiger Film, erreichte er nicht die Endauswahl.
Muharrem, ein bescheidener und frommer Mann, lebt ein zurückgezogenes Dasein geprägt von Gebet und sexueller Enthaltsamkeit. Seine außerordentliche Hingabe zieht die Aufmerksamkeit des Scheichs einer Sufi-Ordens in Istanbul auf sich. Der Scheich bietet ihm eine Verwaltungsposition an. Muharrem soll sich um die Immobilien des Seminars kümmern, die eine Schule für Waisen und arme Kinder unterstützen. Diese neue Aufgabe konfrontiert ihn mit der modernen Außenwelt, die ihm bisher fremd war. Bald sieht er sich mit widersprüchlichen Einstellungen und Dilemmata bezüglich Alkohol, Wohltätigkeit und Ehrlichkeit konfrontiert.
In seiner neuen Rolle bemerkt Muharrem an sich selbst zunehmende Arroganz, Dominanz und sogar Unehrlichkeit. Zudem wird sein innerer Frieden durch das quälende Bild einer verführerischen Frau gestört. Sie erscheint ihm in seinen Träumen, Tag und Nacht. Sein Glaubensgleichgewicht gerät ins Wanken. Die Angst vor Gott beginnt, an seinen Sinnen zu nagen. Trotzdem bleibt er standhaft und sucht Vergebung bei Allah und Führung durch seinen Scheich, dem er vollkommen vertraut.
Der Scheich leitet Muharrem an, doch dieser fühlt sich durch die unnachgiebige Forderung des Scheichs, Miete von allen zu verlangen, selbst von denen, die nicht zahlen können, in einen Konflikt gestürzt. Als Muharrem seine größte spirituelle Krise durchlebt, befindet sich der Scheich auf Rückzug und ist für Ratschläge nicht verfügbar. Zunächst geht Muharrem fair mit Geld um und zeigt Mitgefühl für die Familie, die ihre Miete nicht zahlen kann. Doch als er vom Scheich gedrängt wird, von allen Miete einzufordern, erlebt er einen inneren Wandel. Er steht vor der Krise, seiner inneren Stimme zu folgen oder den Anweisungen seines geliebten Scheichs zu gehorchen.
Muharrem erlebt eine spirituelle Krise, angetrieben von seinem inneren Glauben, der mit der jäh auf ihn zukommenden Veränderung kollidiert. Diese Veränderung wurde durch seinen neuen Job ausgelöst, der ihn unvorbereitet in die moderne Welt geworfen hat. Er endet katonisch im Bett, gepflegt von der Tochter des Scheichs, doch völlig unbewusst ihrer Anwesenheit.
„Takva – Gottesfurcht„, ein Film von Özer Kızıltan aus dem Jahr 2006, thematisiert eindrucksvoll den Konflikt zwischen religiöser Hingabe und den Herausforderungen der modernen Welt. Im Mittelpunkt steht Muharrem, gespielt von Erkan Can, dessen Leben sich um seine tiefe Frömmigkeit dreht. Er wird unerwartet mit der modernen Welt konfrontiert, als er eine Verwaltungsposition in einem Sufi-Orden annimmt. Der Film zeigt geschickt, wie Muharrems unerschütterliche Glaubensprinzipien auf die Probe gestellt werden. Er kämpft mit den Versuchungen der weltlichen Macht und materiellen Begierden, die ihm seine neue Rolle auferlegt. Die Darstellung von Muharrems innerem Konflikt ist eindringlich und berührend. Erkan Cans schauspielerische Leistung verleiht der Geschichte Glaubwürdigkeit und Tiefe, sodass die Zuschauer eine emotionale Verbindung zum Protagonisten aufbauen können.
Der Regisseur Kızıltan verwebt in „Takva“ religiöse und moderne Elemente auf subtile Weise. Durch Traumsequenzen und Gebetsszenen erzeugt er eine Atmosphäre, die die Zuschauer in die spirituelle Welt Muharrems eintauchen lässt. Diese Szenen illustrieren den Kontrast zwischen Muharrems religiöser Hingabe und seinen weltlichen Versuchungen. Besonders bemerkenswert ist die Verwendung von Musik und Bildern, die die Zerrissenheit des Protagonisten widerspiegeln. Diese Elemente tragen zur intensiven Stimmung des Films bei und lassen die Zuschauer die innere Zerrissenheit Muharrems miterleben. „Takva – Gottesfurcht“ ist somit mehr als nur ein Film; er ist eine Reflexion über den ewigen Konflikt zwischen Spiritualität und weltlichem Begehren. Er bietet den Zuschauern die Möglichkeit, über ihre eigenen Überzeugungen und die Herausforderungen der modernen Welt nachzudenken.
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