Cold War – Der Breitengrad der Liebe

Cold War – Der Breitengrad der Liebe“ ist ein Film, der in der Zeit des Kalten Krieges spielt und eine eindringliche Liebesgeschichte erzählt. Der Film beginnt im Polen der Nachkriegsjahre, einer Zeit, in der die Narben des Krieges noch frisch sind. Hier treffen wir auf Wiktor, einen talentierten Komponisten, der gemeinsam mit seiner Kollegin Irena auf der Suche nach musikalischen Talenten für ein staatliches Ensemble ist. Ihre Reise führt sie durch die malerischen, doch vom Krieg gezeichneten Landschaften Polens.

Cold War - Der Breitengrad der Liebe
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Aloïse Sauvage, Joanna Kulig, Jeanne Balibar (Schauspieler)
  • Pawel Pawlikowski (Regisseur) - Sylvie Barthet (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Inmitten dieser Suche begegnet Wiktor Zula, einer jungen Sängerin mit einer rebellischen Ader und einer geheimnisvollen Vergangenheit. Ihre Beziehung entwickelt sich vor dem Hintergrund politischer Unruhen und kultureller Veränderungen. Während das Ensemble, zu dem Zula gehört, sich auf Propaganda und politisch gefärbte Darbietungen konzentriert, sehnen sich Wiktor und Zula nach künstlerischer Freiheit und echter Liebe. Ihre Liebe wird zu einem Symbol des Widerstands gegen die politischen Zwänge ihrer Zeit.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Cold War – Der Breitengrad der Liebe“ zeichnet sich durch eine Mischung aus Romantik und Drama aus. Erschienen im Jahr 2018, beeindruckt der Film mit einer Laufzeit von 88 Minuten. Das Werk erhielt eine Altersfreigabe von FSK 12. Seine Prämiere feierte der Film im Mai 2018 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Im Wettbewerb um die Oscar 2019 erhielt „Cold War“ drei Nominierungen. Darunter war die Nominierung für den besten fremdsprachigen Film. Der Polnische Filmpreis brachte dem Film 13 Nominierungen. In sieben Kategorien konnte er sich durchsetzen. Joanna Kulig erhielt dabei die Auszeichnung für die beste Hauptdarstellerin.

Die Regie führte Paweł Pawlikowski, der auch am Drehbuch mitwirkte. Dabei unterstützte ihn Janusz Głowacki. In den Hauptrollen glänzen Joanna Kulig als Zula Lichon und Tomasz Kot als Wiktor Warski. Agata Kulesza, Borys Szyc, Jeanne Balibar und Cédric Kahn ergänzen das Ensemble. Ewa Puszczyńska und Tanya Seghatchian zeichneten für die Produktion verantwortlich. Łukasz Żal führte die Kamera, während Jarosław Kamiński den Schnitt übernahm. Markante Drehorte waren unter anderem in Lódz. Eine Schlüsselszene, in der Wiktor und Zula sich in einer Kirche trauen, entstand in Kniaźie bei Lubycza Królewska.

Handlung und Story vom Film „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“

Der Film „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“, inszeniert von Paweł Pawlikowski, entführt uns ins Polen der Nachkriegszeit. Vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gründet die sozialistische Regierung das Folklore-Ensemble Mazurek. Dieses Ensemble soll polnische Volkslieder und -tänze pflegen. Wiktor und Irena, die Lehrkräfte des Ensembles, reisen durch das Land. Sie suchen nach geeigneten Liedern und Tänzen für ihr Repertoire. Bei den Auditions beeindruckt Zula, eine junge Kandidatin, Wiktor sofort. Irena warnt ihn jedoch vor ihr, da Zula ihren Vater unter tragischen Umständen verletzt habe. Wiktor und Zula verlieben sich dennoch heimlich ineinander. Zula gesteht, dass sie Wiktor auf Anweisung von Kaczmarek, dem Leiter des Ensembles, ausspioniert.

Der erste große Auftritt von Mazurek ist ein Erfolg. Kaczmarek ist gerührt und lobt die Lehrer. Bald darauf nutzt er jedoch seine Macht aus. Er drängt darauf, dass das Ensemble propagandistische Lieder in sein Repertoire aufnimmt. Wiktor ist damit nicht einverstanden, sucht aber keinen offenen Konflikt. 1952 nutzt er einen Auftritt in Ost-Berlin, um Zula zur Flucht in den Westen zu überreden. Sie erscheint jedoch nicht am vereinbarten Treffpunkt, woraufhin Wiktor alleine flieht.

Von Paris bis Polen

Zwei Jahre später treffen sich Wiktor und Zula in Paris wieder. Wiktor hat sich dort als Pianist einer Jazzband etabliert. Trotz behaupteter anderer Beziehungen ist die Anziehung zwischen ihnen offensichtlich. Zula erklärt, sie habe sich für den Westen nicht gut genug gefühlt. Ein Jahr später, in Jugoslawien, versucht Zula, Wiktor bei einem Auftritt zu treffen. Die jugoslawischen Sicherheitsbehörden verhindern dies jedoch.

1957 überrascht Zula Wiktor in Paris. Sie ist durch eine Heirat mit einem Italiener nach Paris gekommen. Zusammen mit Wiktor startet sie eine Karriere als Chansonsängerin. Sie interpretiert alte polnische Volkslieder neu, begleitet von seiner Band. Doch Zula lehnt es ab, die Lieder auf Französisch zu singen. Ein Streit eskaliert, und Zula kehrt nach Polen zurück. Wiktor folgt ihr, wird jedoch an der Grenze gefasst und zu 15 Jahren Haft verurteilt. Zula besucht ihn im Straflager und verspricht, auf ihn zu warten. Nach fünf Jahren wird er dank Zulas Einfluss, die nun mit Kaczmarek verheiratet ist, freigelassen. Sie treffen sich als gebrochene Menschen wieder. Verzweifelt beschließen sie, gemeinsam in einer alten Kirche, die früher eine bedeutende Rolle spielte, Selbstmord zu begehen. Sie nehmen eine Überdosis Schlaftabletten und warten zusammen auf deren Wirkung.

Fazit und Kritiken zum Film „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“

In „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“ gelingt es Paweł Pawlikowski, eine intensive Liebesgeschichte in das historisch aufgeladene Panorama des Kalten Krieges einzubetten. Die ersten 20 Minuten des Films erinnern mit ihrer unkonventionellen, fast spielerischen Herangehensweise an moderne Castingshow-Formate. Hier suchen der Komponist Wiktor und seine Kollegin Irena in polnischen Dörfern nach musikalischen Talenten. Diese Szenen bieten amüsante Parallelen zu heutigen Talentwettbewerben. Doch der Film steigt schnell tiefer in die Geschichte ein. Er entfaltet eine tragische Liebesgeschichte zwischen Wiktor und der rebellischen Zula. Die Handlung nimmt eine unerwartete Wendung, als Wiktor bei einem Konzert in Berlin die Flucht in den Westen ergreift und sich in Paris als Jazzpianist durchschlägt.

Pawlikowskis Inszenierung ist von einer strengen, kühlen Ästhetik geprägt, die durch den schwarz-weißen Bildstil und das beinahe quadratische Bildformat noch verstärkt wird. Dieser Stil spiegelt die komplizierte Beziehung der Protagonisten wider. Der Film springt sprunghaft und kaum vorhersehbar zwischen verschiedenen Epochen und Orten. Diese elliptische Erzählweise macht „Cold War“ formal aufregend, aber auch emotional schwer greifbar. Die Figuren, vor allem Zula, sind präzise gezeichnet. Kuligs Darstellung von Zula ist faszinierend und ambivalent. Sie schwankt zwischen ihrer Liebe zu Wiktor und ihrer Verbundenheit zur Heimat. Der Film ist ein meisterhaftes Porträt einer Liebe, die in keiner Welt ihren Platz findet – weder im unterdrückerischen Polen noch im freigeistigen Paris der 1950er Jahre.

Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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