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Was Festungen aller Art gemeinsam haben, ist, dass sie imposant wirken können. Ihre Funktion bestand schon immer darin, als Bollwerke und Verteidigungsanlagen zu dienen. Das ist auch bei der Festung Rothenberg der Fall. Die Rothenberg Festung wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist heute eine gut erhaltene Ruine, die man auch besuchen kann. Wer sich also für Geschichte interessiert, sollte der größten Barockfeste Europas einen Besuch abstatten.
Sowohl von außen als auch von innen ergeben sich großartige Eindrücke, die im Gedächtnis bleiben. Die Festung hat eine lebhafte Historie zu erzählen und auch schon vor Errichtung der Festung wurden auf dem Rothenberg Verteidigungsanlagen errichtet. Der Berg mitsamt der Ruine liegt nur rund 25 Kilometer von Nürnberg entfernt. Die Burgruine kann daher auch als Ziel für einen Tagesausflug genutzt werden. Mehr zur Festung Rothenberg gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Zu finden ist die Festung direkt über dem Ort Schnaittach, dessen Heimatverein sich um die Verwaltung und Touren der Burg kümmert. Der Ort liegt nordöstlich von Nürnberg und hat selbst eine Geschichte zu bieten, die schon tausend Jahre zurückgeht. Neben der Festung Rothenberg ist auch das Jüdische Museum Franken eine wichtige Sehenswürdigkeit, weshalb sich ein Besuch des Ortes lohnt. Aus der Ortsmitte sind es rund dreieinhalb Kilometer, die man zu Fuß bis zur Festung gehen muss. Allerdings kann man auch in wenigen Minuten mit dem Auto auf den Rothenberg fahren und direkt vor der Festung parken.
Die Festung ist von April bis November geöffnet und kann von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Auch an Feiertagen wird geöffnet, allerdings behält man sich vor, die Festung aufgrund von schlechten Witterungsbedingungen zu schließen. Man kann zu jeder vollen Stunde eine der Führungen mitmachen. Die letzte findet jeweils um 17 Uhr statt. Bis 4 Jahren ist der Eintritt frei. Für Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 13 Jahren kostet der Eintritt 3 Euro, ab 14 Jahren sind es 5 Euro. Wer eine Gruppenführung mitmachen möchte, sollte diese vorher beim Heimatverein Schnaittach anmelden.
Die Besiedlung der Gegend und Nutzung des Berges geht auch schon auf die vorchristliche Zeit zurück. Die heutige Festung wurde dagegen erst im 18. Jahrhundert errichtet. In den vielen Jahrhunderten hat sich sehr viel getan, weshalb ein Besuch der Festung so interessant ist.
Es gibt Spuren, die schon bis zur Keltenzeit zurückreichen und damit über 2600 Jahre alt sind. In der Gegend des Rothenbergs und auch darauf wurde also schon sehr früh gesiedelt. Was tatsächlich die erste Anlage errichtet wurde, die auch als Burg bezeichnet werden kann, ist heute nicht bekannt. Die Anfänge der Burganlagen datiert man daher heute auf das 13. Jahrhundert zurück. Urkundlich belegt ist der Burgstall Alter Rothenberg, der allerdings auch schon früh wieder zerstört worden ist und nicht exakt an der Stelle zu finden ist, an der heute die Festung steht.
Auf dem heutigen Rothenberg wurde dagegen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine Gipfelburg von Dietrich von Wildenstein gebaut, die aber später an Karl IV. verkauft wurde. Der spätere Kaiser war damals noch König von Böhmen. Unter Karl IV. wurde die Burg zu einer Veste umgebaut, die über ein Jahrhundert bestand haben sollte und zunächst der Absicherung Neuböhmens dienen sollte. Im Jahr 1401 kam es zu einer Verwüstung der Veste, die erst rund achtzig Jahre später wieder aufgebaut werden sollte. Unter Otto II. wurde eine Ganerbenburg errichtet. Eine große Konkurrenz entwickelte sich zur Reichsstadt Nürnberg.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg an Bayern verkauft, was vor allem auf die Besetzung der Veste durch Maximilian von Bayern zurückgeht. Unter bayerischer Herrschaft wurde die Veste noch einmal aufgerüstet, doch im Spanischen Erbfolgekrieg, der große Teile Europas umfasste, kam es zur Kapitulation. 1703 wurde schließlich beschlossen, die Veste zu schleifen, was den Weg für die heute noch bestehende Festung frei machte.
Auch weiterhin gehörte der Berg zu Bayern, war allerdings eine Enklave. Zum Schutz dieser trug man die Reste der Veste ab und begann ab 1729 mit dem Bau der neuen Festung. Diese entstand unter Kurfürst Karl Albrecht von Bayern. Ab 1740 wurden auch wieder bayerische Truppen auf der Festung stationiert. In den folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder Kriege, unter anderem die Koalitionskriege. Schließlich wurde unter Napoleon I. beschlossen, dass ein Teil von Franken fortan zu Bayern gehören würde. Damit hörte der Rothenberg auf, eine Enklave zu sein und verlor damit auch an Bedeutung.
Nach diesem Beschluss galt die Festung Rothenberg nicht mehr als Grenzfestung, sondern wurde immer wieder für andere Zwecke genutzt. Unter anderem als Gefängnis und als Alterssitz für Invalide und Veteranen. Unter Ludwig I. wurde die Festung schließlich aufgrund der Kosten aufgelassen und konnte in Zukunft von der Bevölkerung für Materialien genutzt werden. Da aber schon im 19. Jahrhundert die Festung auch immer wieder von Touristen besucht wurde, hat sie sich bis heute als Ruine gehalten und kann entsprechend auch weiterhin besucht werden. Auch interessant ist die Burg Oberkapfenberg in der Steiermark.
Wer in der Gegend um Nürnberg herum nach einem tollen Ausflugsziel sucht, der sollte die Ortschaft Schnaittach im Blick haben, die nicht nur das Jüdische Museum Franken zu bieten hat, sondern auch direkt über dem Ort die Festung Rothenberg, die auf dem gleichnamigen Berg liegt und auf das 18. Jahrhundert zurückgeht. Es handelt sich dabei um eine Festung im Rokoko-Stil, die in einer typischen Sternform angelegt wurde, um so möglichst auf alle Flecken vor der Festung Einsicht zu haben. Schon seit dem 19. Jahrhundert wird die Festung nicht mehr genutzt, hat sich aber als beliebtes Ziel für touristische Ausflüge etabliert. Verwaltet wird sie heute vom Heimatverein Schnaittach und kann von Mittwoch bis Sonntag besucht werden. Parkmöglichkeiten gibt es direkt vor der Festung.