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In „Killers of the Flower Moon„, einem Film von Martin Scorsese, werden die Zuschauer in die 1920er Jahre nach Oklahoma entführt. Hier erleben sie eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert. Der Film beleuchtet das Schicksal der Osage-Indianer, die durch gigantische Ölfunde auf ihrem Land plötzlich zu den reichsten Menschen ihrer Zeit werden. Diese Reichtümer ziehen jedoch bald gierige und skrupellose Personen an.
Ernest Burkhart, gespielt von Leonardo DiCaprio, ist ein Kriegsheimkehrer, der bei seinem Onkel, dem einflussreichen Rinderbaron William Hale, unterkommt. Hale, dargestellt von Robert De Niro, nutzt seine Position aus, um die Osage-Indianer zu manipulieren und zu betrügen. Der Film zeigt, wie Ernest in die düsteren Machenschaften seines Onkels verstrickt wird. Dabei gerät er in einen moralischen Konflikt, als er sich in Mollie, ein Mitglied des Osage-Stammes, verliebt. Ihre Beziehung entwickelt sich vor dem Hintergrund einer Serie mysteriöser Todesfälle im Stamm.
„Killers of the Flower Moon„, ein US-amerikanischer Western Drama aus dem Jahr 2023, entstand unter der Regie von Martin Scorsese. Dieses Meisterwerk, das 206 Minuten dauert, wurde von Eric Roth und Scorsese selbst geschrieben. Die Produktion übernahmen Leonardo DiCaprio, Dan Friedkin und Emma Tillinger Koskoff. Leonardo DiCaprio spielt auch die Hauptrolle als Ernest Burkhart. An seiner Seite agieren Robert De Niro als William „King“ Hale und Lily Gladstone als Mollie Burkhart. Die Filmmusik stammt von Robbie Robertson, während Rodrigo Prieto für die Kameraarbeit und Thelma Schoonmaker für den Schnitt verantwortlich waren.
Das Drehbuch basiert auf dem Sachbuch von David Grann über die Osage-Morde. Es markiert die sechste Zusammenarbeit zwischen Scorsese und DiCaprio sowie die zehnte zwischen Scorsese und De Niro. Im Film sind auch Jesse Plemons als Tom White, Brendan Fraser als W. S. Hamilton und John Lithgow als Staatsanwalt Leaward zu sehen. Tantoo Cardinal übernimmt die Rolle der Lizzie Q. Der Film erhielt die Altersfreigabe FSK 12 und verspricht ein intensives Kinoerlebnis.
Die Dreharbeiten begannen im April 2021 in Oklahoma, nachdem sie ursprünglich für Februar 2021 geplant waren. Rodrigo Prieto, der Kameramann, arbeitete hierbei zum vierten Mal mit Scorsese zusammen. Gedreht wurde in Osage County, insbesondere in Pawhuska, Fairfax und Bartlesville.
„Killers of the Flower Moon“ beginnt mit der Osage Nation in Oklahoma. Sie trauern um die Assimilation ihrer Nachkommen in die weiße amerikanische Gesellschaft. Der Stamm entdeckt Öl auf ihrem Reservat, was zu unerwartetem Reichtum führt. Doch die Osage müssen sich mit weißen, gerichtlich bestellten Vormündern auseinandersetzen, die ihr Vermögen verwalten. Diese Einstellung spiegelt die damalige Zeit wider, in der Ureinwohner Amerikas als „inkompetent“ betrachtet wurden.
Der Kriegsveteran Ernest Burkhart kehrt 1919 zurück und lebt mit seinem Onkel William King Hale, einem einflussreichen Viehzüchter und Hilfssheriff. Hale erscheint zunächst als Wohltäter der Osage, doch verbirgt er dunkle Absichten. Er überredet Ernest, Mollie Kyle, eine Osage mit wertvollen Ölrechten, zu heiraten. Ihre Ehe, eine Mischung aus katholischen und Osage-Traditionen, bringt drei Kinder hervor. Dies bildet den Rahmen für die bevorstehende Tragödie.
Hale plant insgeheim die Ermordung mehrerer wohlhabender Osage, um deren Ölrechte zu erben. Die Spannungen steigen, als Mollies Schwester Minnie unter mysteriösen Umständen stirbt. Hale setzt seine mörderischen Pläne fort, indem er Mollies andere Schwester, die rebellische Anna, töten lässt. Die Osage-Gemeinschaft wird zunehmend misstrauisch gegenüber den weißen Bewohnern des Reservats. Diese Atmosphäre des Misstrauens wird durch die Nachrichten des Tulsa-Rassenmassakers von 1921 noch verschärft.
Ernest wird immer tiefer in Hales Intrigen verwickelt. Er organisiert den Tod von Mollies erstem Ehemann Henry Roan, um an dessen Lebensversicherung zu kommen, scheitert jedoch. Als Folge dessen wird Ernest von Hale brutal bestraft. Inzwischen verschlechtert sich Mollies Gesundheitszustand, und die Korruption unter den örtlichen Behörden verhindert jegliche Aufklärung der Verbrechen. Trotz ihrer Krankheit reist Mollie nach Washington, um Präsident Calvin Coolidge um Hilfe zu bitten.
Das Bureau of Investigation schickt schließlich Agent Thomas Bruce White Sr. zur Aufklärung. White deckt rasch Hales Machenschaften auf und verhaftet ihn sowie Ernest. Mollie erhält endlich die benötigte medizinische Hilfe. Ernest, von Schuldgefühlen geplagt, gesteht und belastet Hale. Trotz Versuchen, Ernest zum Widerrufen seiner Aussage zu zwingen, bleibt er bei seiner Aussage, auch nach dem Tod eines seiner Kinder. Mollie trifft Ernest nach seiner Aussage, verlässt ihn jedoch, als er nicht gesteht, sie vergiftet zu haben.
Die Radiosendung enthüllt später das Schicksal aller Beteiligten. Ernest und Hale erhalten lebenslange Haftstrafen, werden jedoch später auf Bewährung entlassen, trotz Osage-Protesten. Byron, Ernests Bruder, entgeht einer Gefängnisstrafe. Die Shoun-Brüder, die Ernest das Gift für Mollie gaben, werden nicht strafrechtlich verfolgt. Mollie, die Ernest nach dem Prozess verlassen hat, stirbt 1937 an Diabetes.
Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“ ist ein intensives Crime-Drama, das auf dem Bestseller von David Grann basiert. Der Film erzählt die Geschichte des Osage-Stammes, dem einst wertloses Land zugewiesen wurde, das sich später als ölreich herausstellte. Dieser plötzliche Reichtum zieht Neider und skrupellose Geschäftemacher an. Ernest Burkhart findet sich im Zentrum dieses Strudels wieder. Er kommt als Kriegsheimkehrer ins Reservat und gerät unter den Einfluss seines Onkels, des Rinderbarons William Hale. Hale, gespielt von Robert De Niro, ist eine zwielichtige Figur, die die Osage manipuliert und für die Mordserie verantwortlich ist.
Der Film nimmt den Zuschauer mit in das opulent ausgestattete Reservat in Oklahoma, ein Zeugnis für Scorseses Fähigkeit, historische Settings mit beeindruckender Detailtreue zum Leben zu erwecken. Die Darstellung der Weißen, die die Osage umkreisen und ausnutzen, ist besonders eindrucksvoll. Sie verkaufen den reichen, aber unerfahrenen Stammesmitgliedern teure Autos und heiraten Osage-Frauen, um an ihr Vermögen zu kommen. Diese Darstellung unterstreicht das schmerzhafte Selbstverständnis, mit dem die Osage als reine Mittel zum Zweck behandelt werden. Der Film bietet damit nicht nur eine Anklage der historischen Ereignisse, sondern auch einen Kommentar zu fortwährender Ungerechtigkeit und Ausbeutung.
DiCaprios Darstellung des Ernest Burkhart ist nuanciert und ambivalent, während De Niro als William Hale eine finster-dämonische Präsenz auf der Leinwand entfaltet. Die Endphase des Films, obwohl sie wie ein nachträglicher Zusatz wirkt, enthüllt kaum Neues, was den finalen Eindruck des Film allerdings nicht schmälert. Scorsese gelingt es, die Zuschauer mit seiner inszenatorischen Raffinesse und dem düsteren Ton des Films zu fesseln. „Killers of the Flower Moon“ ist somit ein visuell beeindruckendes und emotional aufwühlendes Kinoerlebnis, das die dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte eindrucksvoll aufarbeitet.
Letzte Aktualisierung am 5.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API