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Es ist vollbracht, Titel wurden gewonnen. Bei der Goalball Europameisterschaft 2019, die jetzt in Rostock stattgefunden hat, konnten die deutschen Herren den EM-Titel gewinnen. Damit aber nicht genug, denn die Damen konnten sich am Ende über Bronze freuen. Aus deutscher Sicht also ein sehr erfolgreiches Turnier. Die Türkinnen haben sich am Ende bei den Damen zum Titel kämpfen können. Es war von Anfang bis zum Ende ein spannendes Turnier, bei dem jeweils die zehn besten Goalball Nationen aus Europa dabei waren.
In den letzten Jahren konnte sich Goalball in Deutschland immer weiterentwickeln und hat diesbezüglich auch an Popularität zugenommen. Entsprechend war man auch sehr zufrieden mit den Zuschauerzahlen, wodurch diese EM eine der bisher größten und interessantesten gewesen ist. Goalball wird seit den vierziger Jahren gespielt und neben den Welt- und Europameisterschaften ist es auch eine Sportart der Paralympics. Alles zur EM 2019 gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
In den letzten Jahren ist wirklich einiges passiert. 2012 erst wurde die Bundesliga für Goalball gegründet. Zwei Jahre danach der Club Hansa, der natürlich in Rostock beheimatet ist. Und jetzt fand in der Universitäts- und Hansestadt die Heim-EM statt, bei der die Deutschen selbstverständlich um die Titel mitkämpfen wollten. Gespielt wurde in der Rostocker Stadthalle, wobei insgesamt zwanzig Teams aus fünfzehn Ländern vor Ort gewesen sind. Vom 8. bis zum 13. Oktober 2019 wurde gespielt. Bei der Aufteilung der Teams kam es somit zu 66 Spielen, in denen es jede Menge Torchancen gegeben hat. Das ist immerhin ein wichtiger Bestandteil der Sportart, die ihre Ursprünge in den vierziger Jahren hat.
120 Athleten waren mit dabei und vom ersten Tag an gab es jede Menge spannende Matches, was natürlich bis zu den Finalspielen angehalten hat. Wichtig war zudem, dass bei der EM in Rostock auch Tickets für die Paralympics 2020 in Tokio gewonnen werden konnten. Bei den Damen waren Deutschland, Russland, die Türkei, Israel, Griechenland, Dänemark, Großbritannien, Ukraine, Finnland und die Niederlande mit dabei. Bei den Herren ging es für Deutschland, Litauen, Belgien, Schweden, Türkei, Tschechien, Finnland, Ukraine, Spanien und Griechenland gegeneinander. Zunächst wurde in jeweils zwei Gruppen gespielt, ehe es in dem Sport mit der KO-Runde weiterging.
Sowohl bei den Herren als auch Damen gab es zunächst zwei Gruppen, in denen je fünf Teams spielten. Die vier besten Mannschaften konnten sich dann für das Achtelfinale qualifizieren. Von dort aus ging es dann mit je einem Match in Richtung Finale.
In Gruppe A bzw. Pool X trafen zunächst die Teams Russland, Griechenland, Ukraine, Finnland und Dänemark aufeinander. Russland konnte starke Ergebnisse erzielen und besiegte unter anderem Dänemark mit 14:4 und Finnland mit 11:5. Die Griechinnen holten sich ebenfalls wichtige Punkte, wenn auch mit niedrigeren Ergebnissen. Unter anderem gab es das 3:2 gegen Finnland, aber auch das 7:5 gegen Russland. Mit der stärksten Defensive der Gruppe konnte man sich hinter Russland auf Rang 2 platzieren. Dahinter landeten die Ukraine und Finnland. Dänemark landete abgeschlagen mit null Punkten auf dem letzten Platz und war somit ausgeschieden.
In der zweiten Gruppe trafen die Türkei, Israel, Deutschland, Großbritannien und die Niederlande aufeinander. Deutschland eröffnete mit einem 10:2 Sieg gegen die Niederländerinnen und konnte mit einem 4:2 gegen Großbritannien nachlegen. Danach folgten nur noch zwei Niederlagen. Dennoch konnte man sich auf dem dritten Platz für das Achtelfinale qualifizieren. Ebenfalls mit sechs Punkten gelang das auch Israel. Großbritannien schaffte es mit vier Punkten in die nächste Runde. Die Türkei konnte dagegen bei nur sechs Gegentreffern zwölf Punkte holen und belegte somit eindeutig den ersten Platz.
Im Achtelfinale der Goalball EM setzte sich Großbritannien mit 6:2 gegen Russland durch. Für Israel ging es gegen die Ukrainerinnen, die mit 8:1 geschlagen werden konnten. Die Türkei machte dort weiter, wo man in der Gruppe aufgehört hat. Mit 10:0 wurden die Finninnen geschlagen. Eng wurde es zwischen Deutschland und Griechenland, aber die Gastgeberinnen konnten sich schlussendlich mit 4:3 durchsetzen. Im Halbfinale dann aber die klare 0:7 Niederlage gegen die Türkei. Mit 4:3 löste Israel das Ticket für das Endspiel. Nachdem Deutschland mit 8:2 gegen Großbritannien Bronze holen konnte, sicherte sich die Türkei mit dem 8:6 gegen Israel den Turniersieg.
Hochspannung gab es auch im Goalball bei den Herren, bei denen in der ersten Gruppe die Ukraine, Litauen, Türkei, Griechenland und Schweden aufeinandertrafen. Letztere mussten sich mit null Punkten aus dem Turnier verabschieden, wohingegen Griechenland drei Punkte reichten, um es noch ins Achtelfinale zu schaffen. Die Ukraine und Litauen erzielten jede Menge Tore und belegten am Ende den ersten und zweiten Platz. Aufgrund des Unentschiedens gegeneinander gab es jeweils zehn Punkte. Außerdem konnte sich die Türkei mit sechs Punkten für die nächste Runde qualifizieren.
In der zweiten Gruppen waren neben dem Gastgeber Finnland, Belgien, Spanien und Tschechien mit dabei. Für die Deutschen lief es wirklich gut. Man besiegte Spanien mit 9:4 im Auftaktmatch und konnte auch danach die Siege holen. So kamen zwölf Punkte zusammen, mit denen man deutlich den ersten Platz belegte und dabei auch die stärkste Defensive stellte. Finnland, Belgien und Spanien landeten mit 9 bzw. 6 und 3 Punkten auf den Plätzen dahinter. Für Tschechien war nach der Gruppenphase mit null Punkten Schluss.
Mit 10:0 ließ die Ukraine den Spaniern im Achtelfinale keine Chance. Auch Litauen konnte ein starkes 10:3 gegen Belgien hinlegen. Deutschland besiegte Griechenland mit 7:5. Dasselbe Ergebnis gab es auch zwischen Finnland und der Türkei. Im Achtelfinale dann der 3:1 Sieg der Ukraine gegen die Türkei, Deutschland kam mit 4:3 ins Endspiel. Bronze ging an Litauen, das die Türkei im Spiel um Platz 3 schlagen konnte. Deutschland gewann im Anschluss mit 6:2 gegen die Ukraine und holte somit die Goldmedaille.
Beim Goalball mangelt es auf jeden Fall nicht an Toren. Chancen gibt es genug und in manchen Spielen sind wirklich sehr viele Treffer gefallen. Bei den Damen konnte sich Sevda Altunoluk aus der Türkei mit 39 Treffern die Torjägerkanone sichern. Dahinter landeten Lihi Ben David aus Israel und Irina Arestova aus Russland mit 30 Toren.
Beste deutsche Schützin war Charlotte Hartz mit 18 Treffern. Mit 32 Treffern machte Erkki Miinala aus Finnland die meisten Tore bei den Herren. Dahinter folgten Athanasios Chatzipandou aus Griechenland und Mantas Panovas aus Litauen mit 29 und 27 Treffer. Auch Rodion Zhyhalin aus der Ukraine konnte 27 Treffer erzielen. Bester Schütze der deutschen Herren wurde Oliver Hörauf mit 19 Toren.
Erfunden wurde Goalball bereits in den vierziger Jahren. Dahinter stehen Hans Lorenzen aus Österreich und Sepp Reindle aus Deutschland. Zusammen hat man Goalball erfunden, damit Kriegsinvalide eine sportliche Betätigung ausführen konnten. Seit den siebziger Jahren ist Goalball eine paralympische Disziplin. Gespielt wird auf einem Spielfeld, das neun mal achtzehn Meter groß ist. Auf beiden Seiten gibt es zwei sehr breite, aber nicht allzu hohe Tore.
Alle Spieler tragen lichtdichte Brillen, sodass sie nichts sehen können. Nun gilt es abwechselnd Torchancen zu nutzen. Im Ball, der 1250 g schwer ist, ist eine kleine Glocke eingebaut, sodass die Spieler den Ball hören können. Bei zehn Toren Vorsprung ist ein Spiel sofort zu Ende, ansonsten werden zweimal zwölf Minuten gespielt.
Die diesjährige Goalball Europameisterschaft hat gezeigt, dass die Sportart immer beliebter wird. Es war ein tolles Turnier, mit vielen Zuschauern, die vor Ort die Teams anfeuerten. Die beiden deutschen Mannschaften konnten den Heimvorteil für sich nutzen. Für die Damen reichte es zur Bronzemedaille, für die Herren sogar zum Titelgewinn. Es waren viele spannende Spiele dabei, bei denen entsprechend viele Tore gefallen sind. Die EM fand vom 8. bis zum 13. Oktober in Rostock statt und bot zudem auch die Gelegenheit, um sich für die Paralympics zu qualifizieren, die im nächsten Jahr in Tokio stattfinden werden. Während bei den Herren Deutschland den Titel gewann, schafften es bei den Damen die Spielerinnen der Türkei, die sich im Endspiel gegen Israel durchsetzten.