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Das Schönste am eigenen Garten ist doch die Tatsache, dass es das eigene, private kleine Stückchen Natur ist. Der eigene Rückzugsort, der eigene Spielplatz zum Austoben, Bepflanzen und Entspannen. Ohne fremde Blicke – einfach das eigene bisschen Draußen. Und genauso wie er eine farbenfrohe Leinwand für Pflanzen ist, bietet er auch unfassbar viele Möglichkeiten für den persönlichen Touch in Form von Architektur, Gartenmöbeln – und Dekorationen.
Und wenn es zum Thema Deko kommt, ist vor allen in den letzten Jahren der Trend zur Rückkehr zur Natürlich- und Nachhaltigkeit immer beliebter geworden. Zurecht! Nicht nur unseres Planeten zuliebe, sondern auch als kleiner Anker inmitten des Konsumkarusells, in dem sich unsere Zivilisation seit einigen Jahren befindet. Statt Verschwendung wird neugedacht, umgestaltet und repariert. Und das ist gar nicht so schwierig! Hier finden Sie einige Denkanstöße für kleine Selbstmach-Projekte aus Überresten und Fundstücken, die in Ihrem Garten zu wunderbaren Hinguckern und Wohlfühlobjekten werden und gleichzeitig als Rückzugsorte und Nistplätze für wichtige tierische Gartengäste fungieren können.
Ebenso wie bei Gartenmöbeln ist es für Dekorationen im Außenbereich unumgänglich, dass sie tatsächlich auch für den Aufenthalt im Freien gedacht sind; sprich witterungsfest sind. Und was ist da naheliegender, als Naturmaterialien selbst als Basis zu nehmen? Wer einen Wald in der Umgebung hat, hat es besonders einfach, sich heruntergefallene Äste oder sogar Teile von umgestürzten Bäumen für Bauprojekte zu schnappen. Diese können dann mit ein wenig handwerklichem Geschick und einigen Standardwerkzeugen zu beispielsweise Insektenhotels oder Vogelhäusern umgewandelt werden – und posieren somit gleich als Doppelgewinner! Wenn Ihr Garten als sicherer Hafen für Bienen dienen kann, wirken Sie aktiv gegen das globale Bienensterben.
Auch wenn viele sich nicht ganz wohl in ihrer Gesellschaft fühlen, sind die Bienen kritisch für die Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft. Als Bestäuber von Pflanzen sind sie entscheidend für den überwiegenden Großteil aller Ökosysteme – und somit direkt für unsere Nahrungsversorgung zuständig. Vor allem, wer einen Eigenanbau von Obst oder Gemüse im Garten hat, profitiert von den Insekten – oder ist vielmehr für eine ertragreiche Ernte direkt auf sie angewiesen. Gekoppelt mit bienenfreundlichen Wildblumen kann so ein optimales Setup erstellt werden.
Auch Dinge wie Windspiele können ganz einfach mit einigen schönen und trockenen Hölzern (am besten Treibholz!) selbst erstellt werden. Alles, was man braucht, sind mehrere Stöcker, Nylonfaden – und einen kleinen Bohrer für Löcher. Das war’s schon! Und aus Holzbrettern oder Kisten können ganz einfach gemütliche Nistkästen für heimische Vögel gebaut werden. Die dienen nämlich nicht nur als Brutstätte im Frühling, sondern haben auch jetzt im Winter als Schutz vor der Kälte und dem Wetter eine ungemein wichtige Aufgabe. Durch die stets fortschreitende Urbanisierung werden Höhlen, Löcher und Nischen in der freien Natur immer seltener und nicht wenige überwinternde Vögel sehen sich einem Mangel an natürlichen Unterschlüpfen entgegen.
Auch Metall kann zu unheimlich idyllischen Gartendekorationen umgeformt werden – auch wenn die Wahrscheinlichkeit hier doch etwas kleiner ist, Überreste einfach zur Verfügung zu haben oder beim Spaziergang zu finden. Das Schöne an Metall ist, dass es rostet. Etwas, das wir im Normalfall ganz und gar nicht wollen!
Doch als elegante Stangen inmitten des Blumenbeets oder entlang eines Pfades, als spiralförmige oder zu Blättern gedrehte Drähte – oder vielleicht sogar als geflochtene Kugeln mit einem LED-Licht in der Mitte – hebt die Oxidation die Zugehörigkeit zur Natur noch einmal zusätzlich hervor. Und alles, was für die Eigenstellung gebraucht wird, sind Zangen (Biegezangen, falls die Stangen etwas dicker sind) und Seitenschneider. Übrigens, mit stark verdünnter Salzsäure lässt sich der Prozess des Rostens stark beschleunigen – so dass schon nach nur etwa einem halben Tag erste Rostbeschichtungen zu sehen sein können!
Auch Ton und Beton kann gut für kreativere Projekte genutzt werden – vor allem für hilfreiche Installationen, die etwas wasserdichter sein sollten – wie Vogeltränken. Kleine, flache Schalen, die fürs Trinken und Baden genutzt werden können, sind vor allem in den immer heißen und unberechenbareren Sommermonaten für Tiere zum Teil lebensrettende Oasen. Vorsicht sollte allerdings bei Regentonnen geboten sein: um Ertrinken zu vermeiden, sollte diese abgedeckt bleiben.
Auch nicht zu unterschätzen sind die Möglichkeiten von Steindekorationen. Vor allem schöne flache, runde Steine wie sie am Strand oder Flussufern gefunden werden können, können Grundlage von so einigen Projekten sein. Mit ein bisschen Farbe und anschließender Lackierung können beispielsweise Obst- und Gemüsebeete betitelt werden oder zehn Steine mit „O“ und „X“ beschriftet zu einem Draußen-Drei-Gewinnt.
Aber auch einfache und meditative Gestaltungen wie Steintürme oder -haufen können dem Garten einen ganz besonderen Schliff geben. Und auch hier – ähnlich wie bei den Insektenhotels – profitieren die Tiere, indem ein wertvoller Lebensraum für beispielsweise Eidechsen, Frösche, Vögel und Mäuse geschaffen wird. Auch gern gesehene Gäste wie Igel, die besonders jetzt im Herbst einen Schutz vor der Witterung benötigen, sind auf Nischen und Unterschlüpfe wie diese angewiesen.
Wer mag, der kann einen gewöhnlichen Gartenzaun mit Hecken oder Steinmauern ersetzen, um Durchgänge zwischen verschiedenen Gärten zu ermöglichen oder – erneut – Löcher und Plattformen für Reptilien und Insekten zu schaffen. Von der Sonne aufgewärmte Steine sind gerne genutzte Rückzugs- und Entspannungsorte für beispielsweise kleine Eidechsen oder Schmetterlinge. Die Fläche hierfür muss auch gar nicht groß sein! Es reicht bereits, eine kleine Anzahl von verschiedengroßen und -förmigen Steinen und Steinplatten zu verteilen.
Lockere Steinformationen als Dekorationen bieten außerdem großartigen Nährboden für Moos. Auch, wenn viele von uns ihn zu gerne loswerden wollen, ist Moos tastsächlich ein großartiger Indikator für einen gesunden Boden und Luftqualität, sowie ein wichtiger Wasserspeicher. Moos hält den Boden feucht und schützt, vor allem im Sommer, vor zu starker Verdunstung.
