Renn, wenn du kannst

Renn, wenn Du kannst“ stellt uns Ben vor, einen Studenten mit einer schweren körperlichen Einschränkung, der seine Tage in einer Duisburger Hochhauswohnung verbringt. Er lebt dort, umsorgt von Zivildienstleistenden und gelegentlich seiner Mutter. Sein Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als Christian, sein neuer Betreuer, und Annika, eine junge Cellospielerin, in sein Leben treten. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als Christian und Annika durch einen zufälligen Zusammenstoß miteinander bekannt gemacht werden, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Beziehung der drei hat.

Renn, wenn Du kannst
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Jörg Bundschuh, Franziska Weisz, Leslie Malton (Schauspieler)
  • Dietrich Brüggemann (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die daraus entstehende Dreiecksbeziehung ist das Herzstück des Films und wird durch Brüggemanns geschickte Regie und das starke Zusammenspiel der Hauptdarsteller zum Leben erweckt. Die Chemie zwischen den Charakteren entwickelt sich natürlich und zieht die Zuschauer in ihren Bann. Annikas musikalische Krise und Bens sarkastischer Umgang mit seiner Situation werfen grundlegende Fragen über persönliche und berufliche Ziele auf. Können diese drei sehr unterschiedlichen Menschen einen gemeinsamen Weg finden, oder werden ihre konkurrierenden Bedürfnisse und Wünsche sie auseinanderreißen?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Renn, wenn du kannst“ entstand unter der Regie von Dietrich Brüggemann, der zusammen mit Anna Brüggemann auch das Drehbuch schrieb. Produziert wurde der Film von Stefan Schubert, Ralph Schwingel und Sabine Holtgreve. Die Musik komponierte Milena Fessmann, während Alexander Sass für die Kameraführung und Vincent Assmann für den Schnitt verantwortlich waren. In den Hauptrollen spielen Robert Gwisdek als Ben, Jacob Matschenz als Christian und Anna Brüggemann als Annika. Ergänzt wird die Besetzung durch Daniel Drewes als Arzt, Amelie Kiefer als Lisa und weitere. Der Film, eine Tragikomödie mit einer Länge von 116 Minuten, erhielt eine Altersfreigabe von FSK 12.

Die Tragikomödie feierte ihre Premiere auf der Berlinale 2010 und lief am 29. Juli desselben Jahres in den deutschen Kinos an. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Publikumspreis und den Filmkunstpreis für Hauptdarsteller Robert Gwisdek beim Festival des deutschen Films 2010. Dietrich Brüggemann bekam den NDR Filmpreis für den Nachwuchs beim Filmfest Emden-Norderney 2010. Die Produktion fand hauptsächlich in Bochum, NRW statt und hatte ein Budget von etwa 1,5 Millionen Euro. Der weltweite Bruttoertrag belief sich auf rund 276.642 US-Dollar.

Handlung und Story vom Film „Renn, wenn du kannst“

Ben, ein Student der Komparatistik im Rollstuhl, beobachtet täglich Annika, eine Cellistin, von seinem Balkon aus. Ihre zufällige Begegnung mit Christians Fahrrad führt zu einer komplexen Dreiecksbeziehung. Christian, Bens neuer Zivildienstleistender, vernachlässigt seine Aufgaben, um Annika nachzugehen. Dies geschieht ohne Bens Wissen, der gleichzeitig mit Annikas Interesse an ihm konfrontiert wird. Annikas Sorge um Bens pessimistische Sicht auf das Leben und ihre eigene berufliche Unsicherheit belasten die Situation zusätzlich, da sie selbst mit dem Druck ihres Studiums kämpft.

Annika steht unerwartet im Rampenlicht, als sie bei einem Konzert für eine verletzte Freundin einspringt. Dieser Moment der Krise offenbart ihre Fähigkeit, unter Druck zu bestehen, nachdem sie bisher jede öffentliche Aufführung durch Nervosität ruiniert hatte. Die Verletzung ihrer Freundin, verursacht durch Annikas Ungeschicklichkeit, die zu einer zerbrochenen Fensterscheibe führte, wird humorvoll als Running Gag genutzt. Annika nutzt diese unerwartete Gelegenheit, um ihre Blockaden zu überwinden und endlich ihr musikalisches Talent unter Beweis zu stellen.

Eine Vision am Himmelstor

Christian muss seine medizinischen Fertigkeiten unter Beweis stellen, als er eine Wunde bei Ben nähen muss, weil dieser sich weigert, einen Arzt aufzusuchen. Diese Situation offenbart Christians eigene berufliche Zweifel, da er das Blut kaum ertragen kann. Nach Annikas Erfolg entscheidet sie sich für eine Fortsetzung ihrer Ausbildung in Moskau, während Christian sich durch das Ansehen von Horrorfilmen gegen seine Schwäche desensibilisiert. Beide Charaktere beginnen, ihre persönlichen und beruflichen Unsicherheiten zu überwinden und suchen nach Wegen, ihre Ziele zu erreichen.

Wasser spielt in Bens Leben eine symbolische Rolle, beginnend mit einem Goldfisch, der in ein provisorisches Zuhause umgesiedelt wird, bis zu einem dramatischen Vorfall auf einem zugefrorenen See. Dieser Vorfall endet in einer Traumsequenz, in der Ben vor dem Himmelstor steht und eine zweite Chance erhält, sein Leben zu verbessern. Am Filmende unternimmt Ben einen radikalen Schritt: Er reicht eine gefundene Magisterarbeit ein und plant eine große Reise durch die USA im Beiwagen von Lisa, seiner neuen Betreuerin. Dies markiert einen Neuanfang für ihn, finanziert durch Klagen zur Förderung der Barrierefreiheit.

Fazit und Kritiken zum Film „Renn, wenn du kannst“

In Dietrich Brüggemanns Film „Renn, wenn du kannst“ begegnen wir Ben, einem zynischen Komparatistikstudenten, der im Rollstuhl sitzt. Von Beginn an dominiert Bens scharfe Zunge das Geschehen. Seine bitteren Kommentare und der schwarze Humor prägen den Film und lassen anfangs wenig Mitleid für ihn aufkommen. Mit geschickt geschriebenen Dialogen führt Brüggemann den Zuschauer durch eine Geschichte, die sich nicht in Gefühlsduselei verliert. Die Interaktionen zwischen Ben, Christian und Annika auf dem Balkon zählen zu den Höhepunkten des Films, da sie eine gelungene Balance zwischen Humor und Tiefe bieten.

Die dreieckige Liebesgeschichte zwischen Ben, Christian und Annika entfaltet sich nahezu zwangsläufig, doch der Film vermeidet weitgehend Klischees. Besonders hervorzuheben ist eine Szene, in der Ben und Annika beinahe intim werden, eine Sequenz, die tiefere Einblicke in ihre Charaktere gewährt. Trotz des gelegentlichen Abrutschens in dramatische Klischees gelingt es dem Film, eine fesselnde Erzählung aufrechtzuerhalten und schließlich zu einem klischeefreien und versöhnlichen Ende zu kommen. Robert Gwisdek zeigt in seiner Rolle eine bemerkenswerte schauspielerische Leistung, die den Film trägt und den Charakteren Tiefe verleiht.

Letzte Aktualisierung am 17.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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