Joker

Der Film „Joker“ wirft einen tiefgründigen Blick auf die Entstehung eines der berüchtigsten Schurken der Comic-Welt. Unter Todd Phillips‘ Regie und mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle durchlebt Arthur Fleck eine bemerkenswerte Verwandlung. Von einem vernachlässigten Bürger Gothams zu einer Symbolfigur des Widerstands. Seine Reise ist geprägt von Zurückweisung und dem Kampf um Anerkennung.

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Phoenix‘ Darbietung als Arthur Fleck ist das Herzstück des Films. Seine Leistung zeigt eine tiefgehende Charakterentwicklung, die den Zuschauer fesselt. Die Regie von Phillips unterstreicht diese Wandlung durch eine düstere, atmosphärische Inszenierung. Die Stadt Gotham dient dabei als perfekte Kulisse für Arthurs Abstieg. Die Erzählung hinterfragt die Grenzen von Moral und Wahnsinn. Sie lädt das Publikum dazu ein, über die Ursprünge des Jokers nachzudenken und was ihn antreibt.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Todd Phillips führte bei „Joker“ aus dem Jahr 2019 Regie und schrieb zusammen mit Scott Silver das Drehbuch. Als Produzenten wirkten Phillips, Bradley Cooper und Emma Tillinger Koskoff mit. Hildur Guðnadóttir komponierte die Musik, während Lawrence Sher die Kameraarbeit übernahm und Jeff Groth für den Schnitt verantwortlich war. Im Mittelpunkt des Films steht Joaquin Phoenix in der Rolle des Arthur Fleck, der sich zum berüchtigten Joker wandelt. Neben Phoenix spielten Robert De Niro, Zazie Beetz, Brett Cullen, Frances Conroy und Josh Pais wichtige Rollen.

Der Thriller feierte seine Premiere beim Filmfestival in Venedig 2019 und gewann dort den Goldenen Löwen. Danach lief er beim Toronto International Film Festival und startete im Oktober desselben Jahres in den USA und Deutschland. Bei den Oscars 2020 erhielt „Joker“ elf Nominierungen und gewann Preise für den besten Hauptdarsteller (Phoenix) und die beste Filmmusik (Guðnadóttir). Die Dreharbeiten fanden unter anderem in New York City, Brooklyn, der Bronx, Newark, Jersey City und Los Angeles statt. Im Juni 2022 kündigte Phillips eine Fortsetzung an, deren Dreharbeiten Ende 2022 begannen und im April 2023 endeten. „Joker: Folie à Deux“ wird voraussichtlich im dritten Quartal 2024 erscheinen.

Handlung und Story vom Film „Joker“

„Joker“ taucht tief in das düstere Gotham City ein. Arthur Fleck, gespielt von Joaquin Phoenix, ist ein sensibler Außenseiter, der unter einer zwanghaften Lachkrankheit leidet. Er träumt davon, als Stand-up-Comedian Anerkennung zu finden, doch sein Leben ist von Ablehnung und Gewalt geprägt. Als Clown verkleidet, erlebt Arthur täglich Spott und Demütigung. Ein Wendepunkt in seinem Leben ist der Moment, in dem er sich gegen seine Angreifer wehrt und drei Männer in der U-Bahn erschießt. Diese Tat löst in ihm ein unerwartetes Gefühl der Befreiung aus und setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die Gotham City für immer verändern werden.

Arthur beginnt, die Tiefen seines Verstands zu erforschen, während er gleichzeitig versucht, die Wahrheit über seine Herkunft zu entschlüsseln. Er glaubt, der Sohn des mächtigen Thomas Wayne zu sein, was ihn auf eine schmerzhafte Reise voller Enttäuschungen führt. Die Enthüllung, dass er adoptiert wurde und Opfer von Missbrauch war, treibt ihn weiter in den Wahnsinn. Seine Versuche, im Comedy-Bereich Fuß zu fassen, enden in öffentlicher Bloßstellung. Arthur wird unfreiwillig zum Symbol einer wachsenden Protestbewegung gegen das reiche Establishment Gothams, angeführt von Menschen, die sich als Clowns verkleiden, inspiriert durch seine Tat.

Der Wandel zum Joker

Arthurs endgültiger Auftritt in Murray Franklins Late-Night-Show markiert seinen kompletten Wandel zum Joker. In einem atemberaubenden Akt der Rebellion tötet er Franklin vor laufender Kamera, was ihn zum Helden der Unterdrückten macht. Die Stadt versinkt in Chaos und Gewalt, als die Clownmasken-Bewegung die Straßen übernimmt. Arthur wird aus der Polizeihaft befreit und von seinen Anhängern gefeiert, während die Morde an Thomas und Martha Wayne eine neue Ära der Dunkelheit für Gotham einläuten. In diesem Moment erreicht Arthur, nun vollends als Joker, den Zenit seiner Transformation.

Der Film endet in einer psychiatrischen Anstalt, wo Arthur über einen Witz lacht, den nur er versteht. Seine Flucht aus der Anstalt, symbolisiert durch blutige Schuhabdrücke, hinterlässt eine offene Frage über die Natur seiner Realität.

Fazit und Kritiken zum Film „Joker“

Todd Phillips „Joker“ betritt mutig das Terrain eines New-Hollywood-Retro-Comicfilms, scheitert jedoch daran, die Tiefe seiner Vorlagen zu erreichen. Obwohl der Film Joaquin Phoenix in der Rolle des psychologisch zerrütteten Arthur Fleck präsentiert, der in die Dunkelheit des Jokers abgleitet, bleibt die Darstellung oberflächlich. Die Versuche, die komplexe Psyche des Charakters zu erkunden, münden oft in einfacher Psychologie. Der Einfluss von Martin Scorsese ist unverkennbar, doch fehlt es ‚Joker‘ an der subtilen Handlungsführung und emotionalen Wucht, die Scorseses Werke auszeichnen. Die Hommage an die düstere Ästhetik der 70er-Jahre gelingt visuell durch die Arbeit von Kameramann Lawrence Sher, kann jedoch die narrativen Mängel nicht wettmachen.

Phoenix‘ Darstellung als Fleck zeigt zwar Momentaufnahmen brillanter Schauspielkunst, doch der Film verpasst es, diesen Charakter überzeugend in die Reihe ikonischer Antihelden einzureihen. Die Verbindung zum Batman-Universum und die Einbindung anderer Charaktere wie Thomas Wayne wirken erzwungen und tragen wenig zur Geschichte bei. ‚Joker‘ strebt danach, gesellschaftskritische Themen anzusprechen, verfängt sich jedoch in einer Erzählweise, die mehr auf Schockmomente als auf echte Einblicke setzt. So bleibt der Kinofilm hinter seinen ambitionierten Zielen zurück, trotz Phoenix‘ beeindruckender Leistung und visuell ansprechender Momente.

Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API